Baumann: "Wir wollen Bayer weiter stärken"

Umsatz und Ergebnis 2016 auf Rekordniveau

Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 28.04.2017 // Quelle: Bayer AG

Der Bayer-Konzern blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2016 zurück. "Strategisch haben wir einen weiteren großen Schritt nach vorn gemacht", sagte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann am Freitag auf der Hauptversammlung in Bonn. "Durch die vereinbarte Übernahme von Monsanto wollen wir Bayer weiter stärken. Und wir wollen damit langfristig erheblichen zusätzlichen Wert schaffen." Geschäftlich habe Bayer 2016 wieder ein neues Rekordniveau erreicht. "Sowohl der Umsatz als auch das bereinigte Ergebnis sind so hoch wie nie zuvor." An dieser erfreulichen Entwicklung sollen die Aktionäre mit einer Anhebung der Dividende auf 2,70 (Vorjahr: 2,50) Euro je Aktie beteiligt werden. Auch für die Zukunft sieht Baumann das Unternehmen auf Erfolgskurs: "Wir sind zuversichtlich für das Jahr 2017 - und auch darüber hinaus."

Der Umsatz des Bayer-Konzerns stieg im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 46,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) entsprach das einem Plus von 3,5 Prozent. Die Life-Science-Bereiche trugen mit 34,9 Milliarden Euro zum Gesamtumsatz bei und lagen damit wpb. um 4,7 Prozent über Vorjahr. Auch beim Ergebnis konnte Bayer erfreulich zulegen. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA erhöhte sich um 10,2 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro und das bereinigte Ergebnis je Aktie um 7,3 Prozent auf 7,32 Euro.

Im Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) legte der Umsatz wpb. um 8,7 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro zu. "Damit sind wir erneut schneller gewachsen als der Gesamtmarkt", betonte Baumann. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten die fünf Hauptwachstumsprodukte: Der Gerinnungshemmer Xarelto™, das Augenmedika-ment Eylea™, die Krebsmedikamente Xofigo™ und Stivarga™ sowie Adempas™ gegen Lungenhochdruck erzielten zusammen einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro, verglichen mit 4,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Die umsatzstärksten Produkte Xarelto™ und Eylea™ konnten dabei währungsbereinigt um jeweils mehr als 30 Prozent zulegen. "Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung trauen wir diesen fünf Produkten jetzt noch mehr zu", sagte Baumann. Deshalb habe Bayer das Spitzenumsatzpotenzial dieser Produkte im vergangenen Jahr von insgesamt mindestens 7,5 Milliarden auf über 10 Milliarden Euro pro Jahr angehoben.

Im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) konnte Bayer seine ambitionierten Ziele im Jahr 2016 hingegen nicht erreichen. Der Umsatz erhöhte sich wpb. um 3,5 Prozent auf 6 Milliarden Euro. Dies entsprach in etwa der Entwicklung des Wettbewerbs.

Im Agrargeschäft (Crop Science) blieb das Marktumfeld im vergangenen Jahr weiter schwach, vor allem in Lateinamerika. Dennoch konnte Bayer beim Umsatz mit 9,9 Milliarden Euro das Niveau des Vorjahrs halten. Der Rückgang in Lateinamerika wurde durch Zuwächse in den anderen Regionen ausgeglichen. In der Geschäftseinheit Animal Health stieg der Umsatz wpb. um 4,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Ganz entscheidend für den Geschäftserfolg seien auch im vergangenen Jahr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bayer gewesen, sagte Baumann und bedankte sich für ihren Einsatz. "Mit ihrem Können, ihrem Engagement und ihren Ideen machen sie Bayer zu dem großartigen Unternehmen, das es ist." Für die Erfolgsbeteiligung der Beschäftigten seien in diesem Jahr über 1,4 Milliarden Euro vorgesehen.

Weiteres Rekordjahr angestrebt
Auch der Start ins Geschäftsjahr 2017 verlief für Bayer sehr erfolgreich. Der Konzern steigerte den Umsatz wpb. um 9,4 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich deutlich um 14,9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. "Alle Segmente konnten ihre operative Performance steigern. Eine sehr gute Geschäftsentwicklung verzeichneten wir bei Pharmaceuticals", sagte Baumann.

Den Konzernausblick für 2017 hob Bayer wegen des signifikanten Umsatz- und Ergebnisanstiegs von Covestro im 1. Quartal an. Bayer plant jetzt, den Konzernumsatz auf etwa 51 Milliarden Euro zu erhöhen. Dies entspricht wpb. einem Anstieg im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll nun im unteren Zehner-Prozentbereich wachsen und das bereinigte Ergebnis je Aktie im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Für den Bereich Life Sciences plant Bayer unverändert einen Umsatz von etwa 37 Milliarden Euro. Dies entspricht wpb. einem Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll in den Life-Science-Geschäften weiterhin im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich erhöht werden. "Wir rechnen mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung des Bayer-Konzerns und streben ein weiteres Rekordjahr an", fasste Baumann zusammen.

"Innovation ist unsere Kernkompetenz"
Bayer unternehme große Anstrengungen, um seine Innovationskraft weiter zu stärken und damit die Basis für die Zukunft des Unternehmens zu legen, sagte Baumann weiter. "Innovation ist unsere Kernkompetenz - darauf beruht unser Erfolg." Die Investitionen in Forschung und Entwicklung stiegen auch im vergangenen Jahr wieder erheblich und betrugen allein in den Life-Science-Bereichen 4,4 Milliarden Euro. "Diese Anstrengungen zahlen sich aus, das zeigen unsere Entwicklungspipelines", erläuterte Baumann. Bei Crop Science dürfte das kombinierte Spitzenumsatzpotenzial der Bayer-Pipeline für Pflanzenschutz und Saatguttechnologie für Produkte, die zwischen 2015 und 2020 auf den Markt kommen sollen, bei insgesamt über 5 Milliarden Euro liegen. Bei Pharmaceuticals hat Bayer eine ganze Reihe vielversprechender Produktkandidaten in der klinischen Entwicklung. Sechs von ihnen - in der mittleren bis späten Pipeline - haben nach Einschätzung des Unternehmens ein kombiniertes Spitzenumsatzpotenzial von insgesamt mindestens 6 Milliarden Euro.

Baumann betonte, dass der Erfolg von Bayer als innovativem Life-Science-Unternehmen auch von den Rahmenbedingungen abhänge. Schließlich seien die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung mit großen Risiken verbunden. "Vor diesem Hintergrund brauchen wir auf unseren Märkten verlässliche und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen", sagte der Vorstandsvorsitzende und machte sich dafür stark, auf europäischer Ebene ein Innovationsprinzip einzuführen, mit dem alle neuen Gesetze auf ihre Folgen für die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft überprüft würden. Dies könnte für eine ausgewogenere Betrachtung von Nutzen und Risiko neuer Technologien sorgen. Auch sei es wichtig, das Bildungssystem finanziell besser auszustatten. "Ich bin überzeugt, dass viele Länder hier mehr tun müssen, darunter auch Deutschland."

"Die Übernahme von Monsanto passt perfekt zu unserer Strategie"
Zum langfristigen Erfolg von Bayer soll insbesondere auch die vereinbarte Akquisition von Monsanto beitragen. "Die Übernahme von Monsanto passt perfekt zu unserer Strategie", betonte Baumann. Bayer wolle mit seinen Life-Science-Geschäften auf attraktiven, innovationsgetriebenen Märkten führende Positionen einnehmen. "Gemeinsam mit Monsanto können wir durch mehr Innovation, stärkeres Wachstum und größere Effizienz langfristig erheblichen zusätzlichen Wert schaffen."

Zudem folge Bayer mit dieser Übernahme seinem Leitsatz "Science For A Better Life". "Die Verbindung dieser beiden innovationsstarken Unternehmen würde vor allem auch für die Gesellschaft Gutes schaffen", sagte Baumann. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich fast zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Es sei eine der drängendsten Fragen, wie diese Menschen mit qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Produkten ernährt werden sollen - und das, obwohl die verfügbare Ackerfläche pro Kopf zurückgeht. Nach einer Schätzung der Welternährungsorganisation muss dafür die landwirtschaftliche Produktion bis zum Jahr 2050 um 50 Prozent steigen. Dies sei nur mit Innovation möglich, so Baumann. Indem Bayer seine Kompetenzen mit denen von Monsanto zusammenbringe, könne das Unternehmen noch besser dazu beitragen, die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern.

Bei der Übernahme von Monsanto habe Bayer inzwischen schon einen guten Teil der Wegstrecke zurückgelegt, sagte Baumann. Nach der Unterzeichnung der Übernahmevereinbarung im September stimmten die Monsanto-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember 2016 der Transaktion zu. Auch bei der Finanzierung der Transaktion kommt Bayer gut voran. So wurde mit der erfolgreichen Platzierung einer Pflichtwandelanleihe über 4 Milliarden Euro die erste Eigenkapitalmaßnahme bereits im November 2016 umgesetzt. Außerdem plant Bayer eine Bezugsrechtskapitalerhöhung, deren Details zu gegebener Zeit bekannt gegeben werden sollen. Als weitere Finanzierungsschritte sind Unternehmensanleihen und Hybridanleihen vorgesehen.

Gute Fortschritte macht Bayer auch bei den behördlichen Verfahren zur Genehmigung der Transaktion. Bei fast allen von ca. 30 Behörden wurden die Anträge bereits eingereicht. "Unsere Geschäfte ergänzen sich hinsichtlich der Produktsortimente sowie der geografischen Verteilung und weisen nur wenige Überlappungen auf", sagte Baumann. "Daher sind wir zuversichtlich, dass wir alle erforderlichen Genehmigungen erhalten werden." Das Unternehmen werde mit den relevanten Behörden zusammenarbeiten, um angemessene Lösungen für vorhandene Überschneidungen zu finden. Insgesamt erwartet Bayer weiterhin, die Transaktion bis Ende 2017 abschließen zu können, und trifft alle notwendigen Vorbereitungen, um einen zeitnahen Abschluss der Übernahme und die Integration der beiden Unternehmen zu ermöglichen.

Neuwahlen zum Aufsichtsrat
Auf der Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung stehen unter anderem Neuwahlen zum Aufsichtsrat, da die Amtszeiten von sechs Mitgliedern enden, die von den Anteilseignern gewählt wurden. Zur Wiederwahl für weitere fünf Jahre schlägt der Aufsichtsrat die Mitglieder Werner Wenning, Dr. Paul Achleitner und Thomas Ebeling vor. Als neue Mitglieder sollen Dr. Norbert W. Bischofberger, Hillsborough (Kalifornien/USA), Executive Vice President Forschung und Entwicklung & Chief Scientific Officer der Gilead Sciences Inc., und Colleen A. Goggins, Princeton, (New Jersey/USA), selbstständige Beraterin, in das Kontrollgremium einziehen - als Nachfolger für Dr. Clemens Börsig und Sue H. Rataj. Dr. Klaus Sturany soll für ein Jahr wiedergewählt werden, da er seine Tätigkeit aus persönlichen Gründen 2018 beenden möchte. Als sein Nachfolger soll nach derzeitiger Planung Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, derzeit Sprecher des Vorstands der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, der ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2018 vorgeschlagen werden. Es ist vorgesehen, dass der gegenwärtige Vorsitzende des Aufsichtsrates, Werner Wenning, auch weiterhin den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen wird.

Des Weiteren stimmen die Bayer-Aktionäre über eine Änderung der Satzungsregelung zur Vergütung des Aufsichtsrats ab. Vorgesehen ist eine Anhebung der Bezüge um 10 Prozent. Die Aufsichtsratsvergütung wurde zuletzt im Jahr 2012 angepasst und auf eine reine Festvergütung umgestellt. Mit der Anpassung soll den erhöhten Anforderungen an die Aufsichtsratstätigkeit sowie den Entwicklungen bei Aufsichtsratsvergütungen Rechnung getragen werden, auch um weiterhin qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten für den Aufsichtsrat gewinnen zu können.


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