In den späten 1960er und beginnenden 1970er Jahren finden in der argentinischen Kunst radikale Umbrüche statt. In politischen Aktionen und öffentlichen Interventionen drückt sich die Distanz der Künstler zu den regierenden Kräften aus. Sie richten sich gegen einen schleichenden Prozess von Zensur, Repression und Ausgrenzung, an dessen Ende ein brutales Militärregime steht, das von 1976 an für mehr als ein halbes Jahrzehnt die Macht ergreift. Diese Erfahrungen wie auch die ungebrochene Suche nach einer nationalen Identität zeichnen bis heute das zeitgenössische Kunstgeschehen Argentiniens aus.
Die Ausstellung spannt einen Bogen von der politischen Konzeptkunst der 1960er Jahre über die unmittelbare Auseinandersetzung mit der Zeit der Diktatur im folgenden Jahrzehnt bis zum Schaffen der Künstler der beiden Folgegenerationen, die sich in sehr unterschiedlicher Weise auf die Realität beziehen. Wurden vor vier Jahrzehnten häufig direkte Stellungnahmen zum politischen Geschehen formuliert, so gewinnen heute Identitätsfragen verbunden mit existentiell menschlichen Erfahrungen an Bedeutung – Isolation und Einsamkeit, Verschwinden und Gewalt.
Ob in Installation, Fotografie, Malerei, Skulptur oder Video – es sind ebenso nuancierte wie drastische Bilder, die die vierzehn vorgestellten Künstler in den unterschiedlichsten Medien erzeugen. Dass noch vor wenigen Jahren die Retrospektive von León Ferrari, eines der Protagonisten der Kunstszene, in Buenos Aires geschlossen und gerichtlich verhandelt wurde, zeigt die anhaltende Brisanz der argentinischen Gegenwartskunst.
Kuratorin der Ausstellung ist Heike van den Valentyn, die lokale Koordination in Argentinien leitet Cristina Sommer.
Zur Ausstellung entsteht ein Katalog im Verlag für moderne Kunst Nürnberg (240 Seiten, ca. 150 Farbabb.; € 25,- an der Museumskasse, € 32,- im Buchhandel).
Museum Morsbroich
Gustav-Heinemann-Straße 80
51377 Leverkusen
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