Leverkusen
NESTROY-GASTSPIEL AUS STUTTGART AM 26. MAI
Die Theaterspielzeit im Forum (Veranstaltungen des Fachbereichs Kultur der Stadt Leverkusen) schließt am Freitag, 26. Mai, mit der Aufführung der Posse "Frühere Verhältnisse" von Johann Nestroy. Wie bereits mehrfach mitgeteilt, zeigt das gastierende Staatstheater Stuttgart diesen 1861 in Wien uraufgeführten Einakter mit Gesang statt der ursprünglich vorgesehenen Einstudierung der Euripides-Tragödie "Medea", die vorzeitig aus dem Repertoire genommen werden musste. Franz Burkhard und Ernst Konarek inszenierten die Nestroy-Posse, die seit ihrer Premiere im Januar 1999 eine Publi-kumsfavoritin im Spielplan des Stuttgarter Staatstheaters ist. Ernst Konarek ist als Johann Scheitermann auch einer der Darsteller des Vier-Personen-Stücks, zu dem Marc Totzke das
Bühnenbild schuf. Konareks Partner sind Elisabeth Findeis (Peppi Amsel), Hedi Kriegeskotte (Josephine Scheitermann) und Gottfried Breitfuß (Anton Muffl). Till Löffler schrieb die Musik zu den (von Johanna Schriber) aktualisierten
Nestroy-Couplets und leitet auch die mitwirkende kleine Band (Piano, Bass und Akkordeon). Die Aufführung, die ohne Pause gespielt wird, beginnt um 19.30 Uhr und endet ca. 21.30 Uhr.
"Frühere Verhältnisse", eines der letzten Stücke Johann Nestroys, spielt im Hause
des reich gewordenen Holz-händlers Scheitermann, der vor seiner auf ihre
Herkunft als Tochter eines Professors sich nicht wenig einbildenden Gattin
Josephine um jeden Preis seine ihm höchst peinliche Ver-gangenheit verheimlichen
möchte: er war nämlich früher Hausknecht. Pech für ihn, dass sich eines Tages
ein gewisser Anton Muffl einfindet, der sich als Scheitermanns einstiger Dienstherr
entpuppt und sich nun – zum Bankrotteur geworden und ziemlich
heruntergekommen – um die vakante Stelle als Hausdiener bei Scheitermanns
bewirbt. Der ent-setzte Hausherr muss ihn einstellen, da Muffl sonst Josephine
die "früheren Verhältnisse" ihres Mannes verraten würde.
Muffl wiederum wird alsbald mit eigenen "früheren Ver-hältnissen" konfrontiert: Er
trifft auf Scheitermanns neue Köchin Peppi, in der er eine von ihm vor einiger Zeit
umworbene Komödiantin wiedererkennt und die er nun für Scheitermanns Ehefrau
hält – ein Irrtum, der ebenso situationskomische wie entlarvende Konsequenzen
hat ... Der Einakter ist jedoch mehr als nur eine virtuos konstruierte,
zwerchfellerschütternde Farce. Der doppelbödige Sprachwitz des Wiener
Volksstück-Klassikers Nestroy, der panikartige Ängste und törichte Vorurteile der
Handlungsfiguren enthüllt, rückt die Posse in die Nähe einer comédie humaine.?
Das in Stuttgart von einem überwiegend österreichischen Ensemble brillant
realisierte Spiel um Schein und Sein trug dem Staatsschauspiel auch bei den
Kritikern einen einhelligen Erfolg ein.
Im Vorverkauf sind Karten für das Gastspiel u.a. an der Forum-Kasse (Telefon: 4
06-41 13) und im "City-Point" (Stadt-Info – Telefon: 02 14/4 06-33 84)
erhältlich. Der Kartenpreis (vier Preisgruppen) beträgt DM 31,00; DM 28.00; DM
24,00; DM 17,00.
Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen,
Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03
Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 09.05.2000
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Letzte Änderungen: 10.05.2000