Prof. Vestweber vom Klinikum verabschiedet


Archivmeldung aus dem Jahr 2017
Veröffentlicht: 26.05.2017 // Quelle: Internet Initiative

Der Direktor der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie im Klinikum Leverkusen Karl-Heinz Vestweber geht in den Ruhestand und wurde am Mittwoch mit Reden von Oberbürgermeister Uwe Richrath, Hans-Peter Zimmermann (Klinikum-Geschäftsführer), Jürgen Zumbé (Ärztlicher Direktor), Norbert Niederle (ehemaliger Klinikdirektor), Jürgen Klein (Vorsitzender im Landesverband Nordrhein des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen), Andreas Rink (Stellvertreter Vestwebers) verabschiedet. Damit das Band der Verbundenheit nicht abreißt pflanzte er eine dreistämmige Eiche als Baum der Freundschaft Nr. 1

Manuscript von Oberbürgermeister Uwe Richrath
Sehr geehrter Herr Zimmermann,
sehr geehrter Herr Dr. Zumbé,
sehr geehrte Mitglieder der Aufsichtsgremien,
sehr geehrte Partner und Gesundheitsdienstleister im Gesundheitspark,
sehr geehrte Klinikdirektoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
sehr geehrte Gäste,

als Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen begrüße ich Sie herzlich zur Verabschiedung von Prof. Karl-Heinz Vestweber. Und ganz besonders begrüße ich natürlich Herrn Prof. Vestweber selbst, die Hauptperson der heutigen Veranstaltung.

27 Jahre lang haben Sie, Herr Prof. Vestweber, den Gesundheitsstandort Leverkusen entscheidend mitgeprägt. Wir alle kennen Sie als hoch geschätzten Vollblut-Mediziner und Direktor der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie. Und wir kennen Sie als Visionär und Vordenker, der Weiterentwicklungen mit einer Selbstverständlichkeit auf den Weg gebracht hat, die ihresgleichen sucht.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Prof. Vestweber ist - das kann man fast sagen - so etwas wie eine "Marke". Vor allem ist es ihm gelungen, auch die Chirurgie im Klinikum Leverkusen zu einer Marke zu machen und diese sogar immer weiter auszubauen und zu vergrößern. Dies ist mehr als beachtlich in einer Zeit, in der medizinische Fachabteilungen tendenziell eher von Abbau und Kürzung bedroht sind.

Das funktioniert nur, wenn man der Gegenwart immer mehr als einen Schritt voraus ist - im Denken und auch im Handeln. Herr Prof. Vestweber ist ein solcher Mensch: Die zahlreichen, vielfältigen Reformen des Gesundheitswesens in Deutschland, die immer knapper werdenden Ressourcen - all das konnte ihn nicht stoppen. Im Gegenteil: Mit Weitsicht und Visionen steuerte er sein Schiff, seine Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie, immer wieder in genau die Richtung, die sich später als die Richtige erwies.

Dies war zumeist mit einer immer weitergehenden Spezialisierung seiner Fachabteilung verbunden. Als Beispiele seien hier der Aufbau eines Darmzentrums, des Adipositaszentrums oder des Hernienzentrums genannt. Letzteres hat er im letzten Jahr noch auf den Weg gebracht. Was man heute als "Change Management" bezeichnet, hat Prof. Vestweber Zeit seines Lebens einfach gemacht: Ohne Angst vor Veränderung, mit einer klaren Ausrichtung in Richtung Innovation, gepaart mit einer angemessenen Portion Realismus. Das Klinikum und der Gesundheitspark haben sich zu einem außergewöhnlichen medizinischen und therapeutischen Standort entwickelt, dessen Strahlkraft weit über die Grenzen Leverkusens hinausgeht. Wir haben hier in Leverkusen ein Klinikum der regionalen Spitzenversorgung, das in einer Liga mit den großen Krankenhäusern der benachbarten Rheinmetropolen spielt.

Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hier in Leverkusen und in den angrenzenden Gebieten der benachbarten Städte jetzt und auch künftig sicherstellen zu können. Wir alle profitieren davon, dass der Gesundheitsstandort Leverkusen aus der regionalen Versorgung nicht mehr wegzudenken ist.

Herr Prof. Vestweber hat zu dieser Entwicklung einen wichtigen Beitrag geleistet: Mit seiner Kompetenz, seiner Weitsicht und seinem ungebremsten Engagement war er über Jahrzehnte Leiter und Sprecher aller Chirurgen im Klinikum Leverkusen. Er war der Repräsentant des Zentrums für operative Medizin, mit besten kollegialen Beziehungen auch zu den niedergelassenen Ärzten. Als Ideenspender gehörte er unverzichtbar zu den Ratgebern von Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Im Namen aller Aufsichtsratsmitglieder
und aller Bürger der Stadt Leverkusen möchte ich Ihnen, Herr Prof. Vestweber,
dafür heute meinen Dank aussprechen.

Für Ihren neuen Lebensabschnitt, der jetzt kommt, wünsche ich Ihnen von Herzen alles erdenklich Gute!

Ich danke allen Anwesenden für Ihre Aufmerksamkeit
und übergebe das Wort nun an Herrn Zimmermann.




Manuscript Hans-Peter Zimmermann
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Richrath,
sehr geehrter Herr Ärztlicher Direktor Dr. Zumbé,
sehr geehrter Herr Dr. Jürgen Klein vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen
sehr geehrte Mitglieder der Aufsichtsgremien,
sehr geehrte Klinikdirektoren, aktive und ehemalige,
sehr geehrte niedergelassene Ärzte und Partner,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums,
liebe Gäste,
lieber Herr Prof. Vestweber,
liebe Frau Dr. Vestweber!

Wenn die Menschen hier in Leverkusen und weit über die Stadtgrenzen hinaus Ihren Namen hören, dann sprechen sie vor allem in Superlativen: (ich zitiere:) "Herr Prof. Vestweber ist in höchstem Maße engagiert für seine Patienten", mit einer "enormen Kompetenz" und einer "unglaublichen Präsenz". Ihre Patienten legen zum Teil hunderte von Kilometern zurück, um von Ihnen behandelt zu werden. Man könnte regelrecht von einer Fan-Gemeinde sprechen. Auch Ihre Mitarbeiter loben Sie in den höchsten Tönen und sprechen von Ihnen als einem "absolut vorbildlichen, motivierenden Chef, der einem das Gefühl vermittelt, immer behütet und aufgehoben zu sein." Sie seien "direkt, klar und dabei immer empathisch und freundlich." Soweit die Zusammenfassung, Herr Prof. Vestweber, die eines bereits deutlich macht: Sie sind im allerbesten Sinne eine Institution - als Arzt, als Führungskraft, als Kollege und als Mensch.

Dass es hier vor 27 Jahren durchaus einige Skeptiker gab, als es um die Neubesetzung der Stelle und die Kandidatensuche ging, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Als Leitenden Arzt wollte man im damals noch "Städtischen Krankenhaus Leverkusen" einen "Praktiker", keinen "Wissenschaftler". Heute wissen wir, dass Sie, Herr Prof. Vestweber, beides in sich vereinen, dass Sie also eine Idealbesetzung, man kann auch sagen: "Ein Glücksfall für Leverkusen" waren. Es ist gerade die Mischung aus ständigem Wissendurst, schöpferischem Denken und unbändigem Tatendrang, die zu Ihrem großen Erfolg und zu Ihrem außergewöhnlichen Standing beigetragen hat. Sie, Herr Prof. Vestweber, sind Visionär und Realist zugleich. Sie sind ein Vordenker mit Bodenhaftung, der dafür sorgt, dass gute Ideen nicht verpuffen, sondern wirksam werden. Gleichzeitig sind Sie ein Motivator, der sein Wissen teilt, damit es so viele Früchte wie möglich trägt. Ihr Forschergeist ist für Sie kein Selbstzweck, sondern dient immer nur dem einen Ziel: Mit jedem Tag ein besserer Arzt zu werden.

Den heutigen Tag wollen wir vor allem dazu nutzen, Ihnen von Herzen für all das zu danken, was Sie in stolzen 27 Jahren für Ihre Patienten, Ihre Mitarbeiter und das Klinikum Leverkusen geleistet haben. Es wird natürlich nicht möglich sein, mit dieser kurzen Dankesrede ein auch nur annähernd vollständiges Bild davon zu vermitteln. Aber ich möchte zumindest einige Meilensteine nennen.

Dazu gehört aus meiner Sicht Ihr großes Interesse am Thema Qualitätssicherung. Heute ist dieses Thema in aller Munde und die Dokumentation von Ergebnissen selbstverständlich. Das war nicht immer so, im Gegenteil. Sie, Herr Prof. Vestweber, gehörten vor 20 Jahren zu den ersten, die sich für die Ergebnisse ihrer eigenen Arbeit interessierten. Sie wollten Transparenz herstellen, und zwar auf wissenschaftlich fundierter Basis - denn nur wer die Fakten kennt, kann seine Arbeit auch gezielt optimieren. Und es gelang Ihnen tatsächlich, dafür das notwendige Personal zu bekommen und es auch noch über Fördermittel zu finanzieren. Das war visionär, und das war zweifellos ein wichtiger Schritt für das Klinikum Leverkusen. Transparenz und Qualitätssicherung sind heute in unserer Unternehmenskultur fest verankert. Herr Prof. Vestweber gehört zu denen, die den Weg dahin geebnet und das Klinikum zum Vorreiter gemacht haben.

Das gilt natürlich auch und in allererster Linie für den medizinischen Bereich, zu dem sicherlich der Ärztliche Direktor Herr Dr. Zumbé gleich noch einiges ausführen wird. Ob minimalinvasives Operieren oder interdisziplinäre Zusammenarbeit - Sie waren immer Ihrer Zeit voraus. Ihr hervorragender Ruf reicht, wie schon gesagt, weit über die Stadtgrenzen, ja sogar über die Landesgrenzen hinweg. Sie arbeiten auf Augenhöhe mit internationalen Koryphäen. Genauso selbstverständlich kooperieren Sie mit den örtlichen Selbsthilfegruppen, den niedergelassenen Ärzten und veranstalten Patientenseminare. Sie sind in hohem Maße mitverantwortlich für den ausgezeichneten Ruf des Klinikums Leverkusen und haben einen wichtigen Anteil daran, dass wir uns jedes Jahr auf der Liste der besten Kliniken Deutschlands wiederfinden.

Herr Prof. Vestweber, "Sie waren immer da", sagen viele hier im Klinikum, und das kann man fast wörtlich nehmen. So etwas wie "Work-Life Balance" haben Sie einfach nicht nötig, denn Ihre Arbeit ist Ihr Leben. Und so können wir sicherlich davon ausgehen, Sie auch im Ruhestand der Medizin, Ihrer Berufung und Leidenschaft, treu bleiben. Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie diesen neuen Lebensabschnitt in vollen Zügen und bei bester Gesundheit genießen können.

Zum Abschied machen Sie uns ein Geschenk, auf das ich mich ganz besonders freue. Ihr Anliegen war es, dass wir uns immer wieder an Sie erinnern und wissen, dass Ihre freundschaftliche Verbindung zum Klinikum Leverkusen auch künftig bestehen bleibt. Gemeinsam haben wir überlegt, was für ein Geschenk das ausdrücken könnte, und kamen auf die Idee, einen "Baum der Freundschaft" zu pflanzen. Das werden wir jetzt gleich - symbolisch - umsetzen. Es ist eine dreistämmige Deutsche Eiche, die lange, lange Bestand haben soll und an Sie erinnern wird. Und vielleicht ist dieser Baum der Freundschaft ja der Beginn einer Tradition: Hier ist noch viel Platz für weitere Exemplare! Wer also einen weiteren "Baum der Freundschaft" im Gesundheitspark pflanzen möchte, ist dazu herzlich eingeladen.

Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang - so auch heute: Ich freue mich sehr, Ihnen allen Herrn Prof. Nico Schäfer vorstellen zu können. Er tritt jetzt die Nachfolge von Herrn Prof. Vestweber als Direktor der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie an. Herr Prof. Schäfer, im Namen des gesamten Klinikums Leverkusen heiße ich Sie - mit einem Strauß Blumen - herzlich willkommen! Wir sind sehr froh, dass wir Sie für diese höchst verantwortliche Position in unserem Hause gewinnen konnten und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Und wir sind sehr dankbar dafür, dass der Übergang ohne zwischenzeitliche Vakanz möglich ist und wir somit eine lückenlose Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherstellen können.

Bevor ich an Herrn Dr. Zumbé weitergebe, möchte ich Ihnen, Herr Prof. Vestweber, aber auch noch ein Geschenk des Klinikums überreichen. Wir haben gehört, dass vor einiger Zeit hungrige Vögel über Ihrem Anwesen gekreist sind und Beute in Ihrem Teich gemacht haben.

Für den Fischersatz - es handelt sich ja nicht um irgendwelche Fische, sondern um Kois - hier unser Einkaufsgutschein. Viel Freude damit und nochmals herzlichen Dank an Sie.
Vielleicht kommen Sie einfach kurz mit Ihrer Frau nach vorne, für sie habe ich auch noch einen Strauß Blumen. Dann machen wir erst mal ein Familienbild, bevor wir mit den weiteren Reden fortfahren.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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