Mit Rhythmus im Blut zu Gold - Aleixo-Platini Menga im Porträt


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 02.08.2016 // Quelle: TSV Bayer 04

Olympia in Rio de Janeiro: Adrenalin, Bestform und Gänsehaut Momente erleben, davon träumt wohl jeder Leistungssportler in seiner Karriere
Steckbrief: Aleixo-Platini Menga
geboren am: 29.09. 1987
Größe: 1,79 Meter
Gewicht: 76 kg
Disziplin: 100-und-200 Meter
Trainer: Hans-Jörg Thomaskamp
Beruf: Sportsoldat

Sportliche Eckdaten:
Persönliche Bestleistungen:
100-Meter: 10,15 Sekunden
200-Meter: 20,27 Sekunden

Für TSV-Sprinter Aleixo-Platini Menga ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen kein Traum mehr, sondern die Wirklichkeit. In Clermont/Florida unterbot der 28-Jährige seine bisherige Bestzeit um sechs Hundertstel und sprintete in 20,27 Sekunden über 200 Meter zur Olympia-Norm. Damit sie auch wissen welch schnellen Beine aus Leverkusen in Rio de Janeiro die Tartanbahn zum Kochen bringen, stellen wir unseren „Mengaman“, sein Temperament und seine Lebensform mal näher vor.
Aleixo-Platini Menga ist geboren am 29. September 1987 in Luanda (Angola) und wuchs in Monheim auf. Nachdem es beim Fußball nicht so recht klappen wollte, machte er 2005 seine ersten Trainingseinheiten bei der SG Langenfeld. Auslöser sei ein Fernsehbericht über die Olympiavorbereitung von Ato Boldon (1997 Weltmeister über 200 Meter) gewesen.
Doch seit 2006 ist er beim TSV Bayer 04 Leverkusen und lebt seine Leidenschaft mit viel Zielstrebigkeit und Willenskraft aus. Viele Faktoren sprachen für einen Wechsel zu Bayer 04. In Langenfeld trainierte er alleine, doch in Leverkusen ging es in einer starken Trainingsgruppe los. Auch die moderne Trainingshalle, die es in der Umgebung sonst nirgendwo gibt, spielte eine Rolle.
„Mir gefällt die Infrastruktur und die Dichte an professionellen Athleten, die ich jeden Tag beim Training sehe.“ Ein weiterer entscheidender Punkt für den Wechsel war der Ausbildungsplatz bei der Bayer AG nach seinem Abitur. Dank kurzer Wege ließ sich Leistungssport und Berufsausbildung optimal verbinden.

Seine Spezialdisziplinen sind die Sprintdistanzen 100-und 200-Meter. Mit 22 Jahren wurde er Juniorenmeister über die 200 Meter und Deutscher Meister mit der 4x400-Meter-Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen. 2009 in Kanus gewann er die Silbermedaille bei den U23-Europameisterschaften. Im selben Jahr fanden die Weltmeisterschaften in Berlin statt. Dort kam er mit seinen jungen Jahren ins Viertelfinale und konnte schon einmal internationale Wettkampfatmosphäre schnuppern. Drei Jahre später knüpfte er an seine Topleistungen an und wird in Karlsruhe deutscher Hallenmeister über 200 Meter. 2012 steigerte er in Mannheim seine Bestzeit auf 20,33 Sekunden und positioniert sich auf Platz drei der „ewigen“ deutschen Bestenliste. Im selben Jahr musste Menga drei Tage vor seinem EM-Debüt seinen Start in Helsinki absagen. Der gebürtige Angolaner hatte sich im Training eine schwere Knieverletzung zugezogen. Die Diagnose: Kreuzbandriss, Außenbandriss, Riss der Bizepssehne. Bei der WM 2015 in Peking erzielte er mit der 4x100 Meter-Staffel Platz vier.
In diesem Jahr sorgte Menga für einen Paukenschlag: In Clermont erfüllt er die Olympia-Norm über 200 Meter und bei seinem letzten Wettkampf vor den Olympischen Spielen, gab es in Mannheim eine neue persönliche Bestleistung über 100 Meter: 10,15 Sekunden.
„Die Kombination aus harter Arbeit, Geduld und Mut. Viele Verletzungen und drei Operationen standen mir im Weg, mein Potential auszuschöpfen. Dennoch sollte man sich nicht von Rückschlägen aufhalten lassen", sagte Aleixo-Platini Menga nach seinen sensationellen Leistungen.
Sein Training hat er mit dem Beginn der Wettkampfphase umgestellt. Der Fokus liegt, auf der Verbesserung der Maximalgeschwindigkeit. Zudem steht der Trainingsumfang nicht mehr im Vordergrund, sondern an schnelle Sprints im Training wird gearbeitet. Doch nicht nur die Sprinteinheiten stehen auf seinem Trainingsplan. Auch im Kraftraum arbeitet er an seiner Form. Dort gibt es für ihn keine Übung, die er für schlimm empfindet oder gar nicht mag. Er weiß genau, dass die Kraftübungen die auf dem Plan stehen, sinnvoll ausgewählt sind und ihm nicht schaden sollen. Mit seinem Trainer Hans-Jörg Thomaskamp spricht er sich sehr gut ab und er unterstützt ihn seit zwei Jahren. „Wir vertrauen uns da voll gegenseitig. Ich kenne meinen Körper sehr gut und weiß was ich manchmal brauche.“ Nach Rücksprache mit dem Coach wird dann geschaut, ob ich die Übung wirklich mache oder nicht.“ Um nach dem Training wieder genug Power zu tanken, hat er das richtige Lieblingsessen. Nämlich Süßkartoffeln mit Spinat und frischem Lachs.
Heute sind es noch genau zwei Wochen bis zu seinem Start über 200 Meter bei den Olympischen Spielen (Dienstag, 16. August um 11:50 Uhr). Bald sitzt er im Flieger Richtung Rio und dann gilt sein Ziel: „einfach schnell zu Rennen!“
In Rio de Janeiro sollte für jeden Athleten auf dem Punkt alles stimmen, doch nicht nur die vielversprechende Form spielt dabei eine Rolle. Auch die Physis, ein klarer Kopf und nicht zu viel Nervosität, haben Einfluss auf den Verlauf des Rennens. Oftmals dürfen Rituale vor dem Wettkampf nicht fehlen, um mit einem guten Gefühl zu starten. TSV-Sprinter Menga erlaubt sich vor dem Wettkampf eine gewisse Nervosität.
„Ich muss einfach meinen Puls spüren. Die Situation vergleiche ich wie bei einem Rennwagen. Schließlich ist der Motor an der Startlinie auch nicht ruhig.“
Zudem hat er einen bestimmten Aufwärmablauf, dass wie ein Ritual vor seinem Wettkampf ist. Doch an seinem Auftreten, egal bei welchem Meeting erkennt man sofort, dass ihm Eins ganz wichtig ist und immer da sein muss. „Was nie fehlen darf ist die Musik und Lachen auf dem Platz!“
Der „Mengaman“ freut sich in Rio de Janeiro besonders: „Auf die Atmosphäre eines Mega-Events und meinen Namen über die Lautsprecher zu hören, während ich am Startblock warte.“
Mit seinen starken Leistungen in Florida, sowie letzten Freitag in Mannheim über die 100-Meter, hat er eine optimale Vorbereitung bestätigt und somit wird er sicherlich auch all seine Erwartungen bei den Olympischen Spielen erfüllen können und für das deutsche Olympia-Team und dem TSV Bayer 04 Leverkusen vorne in der Weltspitze mitmischen.
„Es ist schön, wenn das Training Früchte dieser Ausmaße trägt. Unser Verein hat die Ressourcen, dass ich mich auf dem Niveau bewegen kann. Anders wären die vielen Trainingslager nicht möglich. Die tägliche Physio und ärztliche Betreuung mit eingebunden. Ich bin froh und stolz, dass ich den Weg zum TSV gefunden habe und freue mich sehr auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro!“

Erfolge:
Weltmeisterschaften:
4. Platz 2015 (4x100 m)

Deutsche Meisterschaften:
Bronze 2016 (200 m)
Silber 2015 (100 m)
Bronze 2014 (100 m)
Silber 2013 (4x100 m)
Silber 2012 (100 m, 200 m)
Gold 2009 (4x100 m)
Bronze 2009 (200 m)
Bronze 2008 (200 m)

Hallen-DM:
Bronze 2014 (200 m)
Gold 2012 (200 m)

U23-EM:
Silber 2009 (200 m)


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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