Optimierungspotenziale KulturStadtLev: Aus für Museum Morsbroich?


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 22.02.2016 // Quelle: Internet Initiative

Die Gemeindeprüfungsanstalt NRW hat die KPMG AG beauftragt, die "Optimierungspotenziale der KulturStadtLev (KSL)" zu überprüfen. Den daraus resultierenden 112-seitigen Abschlussbericht hat die KPMG AG heute in einer gemeinsamen Sitzung des Finanz- und Rechtsausschusses und des Betriebsausschusses KSL vorgestellt.

Oberbürgermeister Uwe Richrath, Stadtkämmerer Frank Stein, Kulturdezernent Marc Adomat und Biggi Hürtgen, die Betriebsleiterin der KSL stellten heute der Presse das Gutachten vor.
Finanz- und Rechtsausschusses und des Betriebsausschusses KSL bekammen das Gutachten heute ebenfalls vorgestellt.
KulturStadtLev wurde 2001 als Eigenbetriebliche Einrichtung gegründet worden und benötigt momentan einen Zuschuß von 10,3 Mio Euro/Jahr aus städtischen Steuermitteln, also 62€ pro Leverkusener im Jahr. Momentan erhält KulturStadtLev aber "nur" 8,3 Mio €/Jahr von der Stadt.

Folgende Vorschläge hat KMPG gemacht, Sparmöglichkeiten pro Jahr die spätestens ab 2020 erreicht werden könnnen:
- Erhöhung Kursgebühr Jugendkunstgruppen: 3.150€
- Erhebung Miete Künstlerbunker: 6.500€
- Erhöhung Nutzungsgebühren Stadtbibliothek 9.382€
- Einführung Pauschalgebühr Elternausweis Stadtbibliothek 34.700€
- Forum-Garderobenentgeld und Einführung moderne Bezahlsysteme: 15.755€
- Streichung des Jazztage-Zuschusses: 55.600€
- Erhöhung Anteil Honorarkräfte in der Musikschule: 392.294€
- Erhöhung des Erwachsenen-Zuschlags in der Musikschule: 15.976€
- Schließen von Museum Morsbroich incl. Depot 778.450€ (Verkaufserlöse Kunstwerke sind hier nicht enthalten)

Keine weiteren Optimierungspotenziale sah KPMG im Bereich des Stadtarchivs. Nicht in der Pressekonferenz erwähnt aber laut Abschlußbericht (Seite 9, 60ff. und 92ff.) schlägt KPMG vor, die Villa Römer zu verkaufen, obwohl das Haus bis 2035 an den Trägerverein Villa Römer für die Stadtgeschichtliche Dauerausstellung vermietet ist. Einen anderen Ausstellungsort für die stadtgeschichtliche Dauerausstellung und die Wechselausstellungen nennt KPMG ebensowenig wie den kalkulierten Verkaufserlös ("In Unkenntnis des derzeitigen Marktwertes und eines nicht valide quantifizierbaren Verkaufspreises der Villa Römer wird an dieser Stelle auf eine Szenariorechnung verzichtet."). Aufgrund des bis 2035 geltenden Vertrages muß KPMG aber erkennen, daß der Verkauf nicht sofort umsetzbar ist: "Im Vergleich zu den übrigen in diesem Bericht aufgeführten Maßnahmen, handelt sich hierbei um eine Maßnahme, die nicht unmittelbar zur Umsetzung empfohlen wird. Eine Veräußerung kann ohnehin erst nach Auslaufen oder Auflösen des Vertrags mit dem Trägerverein in Betracht gezogen werden."

Am nächsten Montag wird es in der Ratssitzung unter als Tagesordnungspunkt 15, Vorlage 2016/0960 behandelt. Nach dem Wunsch der Stadtverwaltung soll der Rat die Verwaltung beuftragen, dem Rat für seine Sitzung am 27.06.2016 einen Umsetzungsvorschlag vorzulegen.

Politik und Verwaltung sind nun (wie bisher auch) gefordert, die wahrscheinlich schmerzliche Entscheidung zu treffen, entweder den steuerfinazierten Zuschuß zu erhöhen, die Leistungen zu kürzen, verstärkt mit Nachbarn zusammenzuarbeiten, zusätzliche Einnahmen aus externer Vermietung oder Sponsoring zu generieren oder Arbeitsabläufe weiter zu optimieren; wobei Sponsoring und Prozeßoptimierung aus Sicht der Verwaltung weitestgehend ausgereizt ist.

Nicht nur der KulturStadtLev wird extern untersucht, auch für den Sportpark soll im April in ähnliches Gutachten vorliegen.


Denkmäler aus dem Artikel: Villa Römer
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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