Kantersieg gegen Göppingen – die große Show der kleinen Elfen


Archivmeldung aus dem Jahr 2015
Veröffentlicht: 06.04.2015 // Quelle: Handball-Elfen

Es waren noch 50 Sekunden auf der Uhr, da flog Anna-Maria Spielvogel auf der linken Außenbahn Richtung Göppinger Tor. Keine Gegenspielerin konnte ihr mehr gefährlich werden, doch „Spieli“ gab noch einmal ab. In der Mitte stand Michelle Stefes, und die hatte als bis dato einzige Spielerin aus dem erfolgreichen Team der jungen Elfen noch kein Tor erzielt. Der Pass von Spielvogel kam an – und Stefes traf zum 41:22. „Das war eine ganz bezeichnende Szene“, sagte Elfen-Trainerin Renate Wolf: „Sie stand für den großen Teamgedanken in dieser Mannschaft."
Am Ende hieß es dann 41:23 (22:12), und die Chefin war „richtig glücklich“, dass ihre jungen Wilden die Partie „in dieser Form und auch in dieser Formation“ fast nach Belieben beherrscht hatten. Allerdings, so schränkte Renate Wolf ein, „gegen eine Göppinger Mannschaft, die sicher nicht ihren besten Tag erwischt hatte“. Die, um es mit den Worten von Frisch Auf-Trainer Alexander Knezevic zu sagen, „ihr schlechtestes Spiel in dieser Saison“ zeigte.
Die Elfen legten los wie die Feuerwehr, sie führten von der ersten Minute an, und es gab Phasen in diesem einseitigen Spiel, da gelang den jungen Wilden mit dem Bayer-Kreuz auf der Brust einfach alles. Auf der Tribüne saß Regisseurin Anne Jochin, mit einem Kreuzbandriss ein halbes Jahr außer Gefecht, und fast schien es, als wollten die Spielerinnen auf der Platte ihr zeigen, dass sie sich keine Sorgen machen muss und in Ruhe gesund werden kann. Von der ersten Minute an waren alle hochkonzentriert, aus einer verlässlichen Abwehr mit einem starken Innenblock gelangen traumhafte Spielzüge und Tore aus allen Lagen.
„Wenn das eine klappt, dann klappt das andere eben auch“, sagte Renate Wolf, die aus ihren vielen jungen Leuten mit kluger Hand ein Team geformt hat, das sicher noch den einen oder anderen Gegner überraschen wird. „Vielleicht haben noch nicht alle diese Namen auf dem Zettel“, sagte die Chefin – obwohl Pia Adams, Johanna Heldmann, Ramona Ruthenbeck, Elisa Burkholder und Anna-Maria Spielvogel neben den längst in der Bundesliga etablierten Anna Seidel und Jennifer Rode mehr als einmal zeigten, was sie alles draufhaben.
Den Grundstein für alles, darauf wies Renate Wolf ausdrücklich hin, legten aber die Routiniers. Ein dickes Lob kassierte deshalb Kim Naidzinavicius, die einen Tag vor ihrem 24. Geburtstag ihre Mitspielerinnen umsichtig und klug in Szene setzte und zusammen mit Jenny Karolius die Abwehr im Innenblock stabilsierte. „Kim macht das intuitiv“, sagte die Trainerin, „sie sieht, was rechts und links passiert, und sie tut meistens genau das Richtige. Sie sagt an, und die jungen Leute haben Respekt vor dem, was sie tut. Da wird gemacht, was Kim sagt.“ Mit Erfolg.
Hinter der sicheren Abwehr sorgten einmal mehr die Elfen-Torhüterinnen für eine stabile Basis. Valentyna Salamakha war an diesem Tag die Frau mit den tausend Armen und Beinen, irgendwann in der zweiten Halbzeit wehrte sie nacheinander sechs platzierte Würfe der entnervten Göppingerinnen ab. Rechts oben, links unten, in der Mitte – Vala war überall. Und Natalie Hagel, die mal eben vor der Pause, als das Ergebnis noch nicht ganz so deutlich war, zwei Siebenmeter parierte, zeigte in der letzten Viertelstunde, warum auch sie zu den Besten ihrer Zunft gehört.
In der Scorerliste der Elfen standen wie schon gesagt am Ende alle Namen. Achtmal traf Jeje Rode, je sechsmal Kim Naidzinavcius und Johanna Heldmann, sie waren damit die erfolgreichsten Werferinnen der Elfen. Göppingen rutschte durch die Niederlage wieder tiefer in den Abstiegsstrudel, und „wenn wir weiter so spielen wie heute, wird es mehr als schwer, die Klasse zu halten“, sagte Knezevic.
Die Elfen haben ihr nächstes Spiel am 22. April beim HC Leipzig, vier Tage später kommt am 26. April um 16.00 Uhr die TuS Metzingen in die Smidt-Arena. In der Tabelle der Handball Bundesliga Frauen hat Leverkusen erstmal wieder Klarheit geschaffen: Auf Platz sechs sind die Elfen erste Kraft in NRW und liegen zudem zwei Punkte vor dem direkten Verfolger Blomberg.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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