Streetworker mit Ferienaktion

Kanu-Tour stärkte Toleranz und Teamgeist

Archivmeldung aus dem Jahr 2000
Veröffentlicht: 09.08.2000 // Quelle: Stadtverwaltung

Viel erlebt haben sechs, zum Teil wohnungs- und arbeitslose junge Menschen, zwischen 17 und 24 Jahren, die vor kurzem an einer Kanutour auf der Lahn teilnahmen. Organisiert und geleitet wurde diese Maßnahme von dem Streetworker des Fachbereichs Jugend, Oliver Föllmer, der im Berufsalltag auf der Straße oder im Kontakttreff an der Dhünnstraße 4 in Wiesdorf anzutreffen ist. Ehrenamtlich begleitet wurde die Gruppe von Rafael Foreiter. Er ist als Honorarkraft für das Wohnprojekt an der Hauptstraße 148 tätig ist.

Ziel der Freizeit war es, die soziale Kompetenz Einzelner sowie das Miteinander unter den Teilnehmern zu stärken. Toleranz und Teamfähigkeit, aber auch Durchhaltevermögen und persönliche Grenzerfahrungen sollten durch das Kanu-Wandern in Canadiern erreicht werden. Ein weiteres Ziel der Tour war es, die Beziehung der Teilnehmer zu dem Streetworker zu intensivieren, damit auch zukünftig eine erfolgsversprechende Betreuung und Begleitung stattfinden kann.

Die Kanutour war bereits die siebte Freizeitmaßnahme im Rahmen der Straßensozialarbeit und führte die Gruppe auf der Lahn von Braunfels über Limburg bis nach Diez. Trotz des schlechten Wetters wurden durchschnittlich 20 Kilometer täglich gepaddelt, abends an Campingplätzen angelegt und in Zelten übernachtet. Die Strapazen ließen die meisten Teilnehmer ihre physischen, aber auch psychischen Leistungsgrenzen spüren. Zu zweit in einem Boot bei wechselnden Bootsbesatzungen waren Konfliktsituationen an der Tagesordnung. So mussten sich die Teilnehmer mit Unterstützung des Streetworkers auseinandersetzen, Konfliktlösungen erarbeiten, sich untereinander arrangieren und Kompromisse schließen, sodass eine Gruppengemeinschaft entstehen konnte.

Michael, 19 Jahre, einer der Mitfahrer, äußerte sich über die Erlebnisse: "Zuerst haben wir uns nur im Kreis gedreht und gegenseitig angebrüllt, aber irgendwann hatten wir den Dreh raus und dann ging's. Es war zwar tierisch anstrengend und manchmal dachten wir, wir kommen nie an, aber wir haben's doch gepackt!"

Angelo, 20 Jahre: "Kanu fahren ist Klasse, trotz des Mistwetters! Abends war ich zu müde zum Essen, aber nach der Woche fühle ich mich super. Jetzt habe ich auch endlich die Power, mit den "Streeties" meine ganzen Probleme zu regeln!"


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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