74 Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen (darunter Leverkusen) und Rheinland-Pfalz haben sich einem Qualitätstest in zehn Hygienebereichen unterzogen und das Qualitätssiegel des Netzwerks „mre-netz regio rhein-ahr“ erhalten. Ziel ist die Bekämpfung multiresistenter Krankheitserreger. Von 74 teilnehmenden Akut-Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen haben zwölf alle Anforderungen zu 100 Prozent erfüllt.
Das Netzwerk koordiniert länderübergreifend das infektionshygienische Management multiresistenter Erreger in Gesundheitseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Gesellschaftliche Relevanz gewinnt diese Initiative vor dem Hintergrund, dass zukünftig deutschlandweit mit 700.000 Infektionen im Jahr gerechnet werden muss.
„Durch ein harmonisiertes Vorgehen aller Akteure im Gesundheitswesen soll die weitere Ausbreitung problematischer Erreger eingedämmt und schwerwiegende Infektionen verhindert werden“, sagt Professor Martin Exner vom Universitätsklinikum Bonn. „Erreger machen nicht an kommunalen Grenzen halt. Die Zertifizierung ist einer der entscheidenden Schritte in Richtung Sicherheit.“
Neben vielen positiven Ergebnissen zeigten sich aber auch kritische Ergebnisse im Bereich der Händehygiene, bei der nur die Hälfte der Einrichtungen die volle Punktzahl erreichte. Die Abzüge entstanden durch unzureichende Ausstattung mit Händedesinfektionsspendern und die unzureichende Kommunikation darüber in der Einrichtung. Als größter Kritikpunkt wurde die unzureichende Implementierung eines Antibiotika-Managements gesehen. Hier gibt es noch das größte Entwicklungspotenzial. Die Krankenhäuser sind sich ihrer Verpflichtung zur Verbesserung bewusst geworden.