Prinz Heinz VII vorgestellt


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 11.11.2013 // Quelle: Internet Initiative

Im Audizentrum wurde heute zur Sessionseröffnung Prinz Heinz VII. vorgestellt.

Oberbürgermeister Buchhorn hielt hierbei folgende Rede:

"Sehr geehrter Herr Krautmacher ,
liebe Jecke,
sehr verehrte Gäste,

endlich ist es geschafft: Der Fasteleer ist eingeläutet. Und die neue Session, zu der ich Sie alle nochmals herzlich begrüße, startet natürlich gleich mit einem Höhepunkt: der Vorstellung des neuen Prinz Karneval.

Mal sehen, wen das FLK mir diesmal als künftigen Regenten im Rathaus unterjubeln will. Als Oberbürgermeister bin ich da ja mittlerweile einiges gewohnt.

Ich kann mich an einen Kandidaten erinnern, der sein Saxophon beim Rathaussturm so unerschütterlich malträtiert hat, dass ich den Rathausschlüssel beinahe freiwillig herausgerückt hätte. Noch schlimmer: Rechnen konnte der auch nicht – war ja ein Banker, wen wundert´s. Keine Woche hatte der im Rathaus das Sagen – an der Sanierung des Haushaltes arbeite ich bis heute.

Ach ja, und mit einem Prinzen aus den Reihen der Roten hat es das FLK vor zwei Jahren auch mal versucht. War im Ergebnis aber auch nicht viel besser. Im Gegenteil, es ging noch schlimmer: Denn dann kam ja in der letzten Session dieser singende Prince Charming aus Köln, der gerade eben die Narrenkappe mit dem blauen Zylinder tauschen musste. In der Domstadt konnte er als Jungfrau wohl nicht landen; da hat man ihn dann als Roters` Spion nach Leverkusen abgeschoben.

So, und nun also Prinz Heinz VII. Wie man hört, ein karnevalistisch zuverlässiger Kandidat, der das Schunkeln von der Pike auf gelernt und sich vor zehn Jahren als Adjutant von Prinz Juppy I. seine Sporen verdient hat. Mitglied im Senat der Prinzengarde und Ehrensenator der Närrischen Kolpingsfamilie Opladen ist er, außerdem im Besitz einer Jahreskarte von Bayer 04 – klingt eigentlich alles ziemlich unverdächtig.

Aber was soll ich sagen, der Teufel steckt im Detail: Es ist schon wieder ein Banker! Niemals kriegt der meinen Rathausschlüssel! Sonst landet unser weniges Erspartes womöglich noch in Zinswetten auf antarktische Waldfonds oder sechsspurigen Hitdorfer Umgehungsstraßen.

Wie man hört, betätigt sich unser Prinz Heinz übrigens auch als versierter Gesellschafts- und sogar Turniertänzer, der mit Gattin Heike gerne mal eine flotte Sohle aufs Parkett legt. Und weil er darüber hinaus ein praktisch denkender Mensch ist, hat er sich seine Angetraute auch gleich als Adjutantin auserwählt, damit die Gute nicht erst kilometerweit laufen muss, wenn ihr Prinz ein Tänzchen auf der Bühne wagen will. Tochter Helena komplettiert übrigens als Page das familiäre Dreigestirn.

Mit einem so starken familiären Rückhalt dürfte die Session für den neuen Prinzen eine Spazierfahrt werden. Da er aber ja doch auch noch den ein oder anderen Schritt laufen – bzw. tanzen – muss, dachte ich so bei mir: „Der Mann braucht dafür das entsprechende Schuhwerk, sonst hält er das doch gar nicht durch!“

Und so habe ich eigens für Seine Tollität Prinz Heinz VII. ein Paar besonders schöne, solide und vor allem farblich passende Tanzschuhe besorgt, damit er auf dem glatten närrischen Parkett nicht ins Rutschen gerät und seine närrischen Untertanen bei Walzer und Foxtrott mit Grazie und Eleganz begeistern kann. Wir werden uns bei der anstehenden Proklamation im Forum sicherlich alle davon überzeugen können!

Nun ist das Outfit fast komplett, fehlt nur noch das Wichtigste: die Prinzenmütze. Die ziert jetzt gleich sein Haupt nach altem Brauch – und viel Applaus, den kriegt er auch!

Selbstverständlich dürfen auch die Damen nicht leer ausgehen. Und so überreiche ich die Blumen an die Pagen und an die Prinzengattin und Adjutantin Heike - verbunden mit den besten Wünschen für eine schöne und tänzerisch unfallfreie Session.

Liebe Jecke,
bevor ich jetzt die Bühne dem neuen Prinzen überlasse, wünsche ich uns allen eine tolle Session:

• mit viel guter Stimmung
• mit vollen Sälen bei den Veranstaltungen und vollen Kassen bei den Vereinen
• mit friedlichen und fröhlichen Umzügen bei strahlendem Wetter
• mit gut gelaunten Jecken, die Spass an der Freud` haben
• mit unerschöpflichen Kamellevorräten
• und – vor allem – mit viel Unterstützung für den neuen Prinz Heinz VII.!

Und daher ruft zum Schluss mit mir aus, dreimal Alaaf!

Heinz VII. Alaaf
FLK Alaaf
Leverkusen Alaaf"

Vorher wurde Ex-Prinz Manfred I. durch den Oberbürgermeister mit folgender Rede verabschiedet:
Sehr geehrter Herr Krautmacher,
liebe Jecke,
hoch verehrte Gäste,

gleich ist es wieder soweit: Schlag elf Uhr elf beginnt sie, die fünfte Jahreszeit – die Beste, die das Jahr zu bieten hat. Denn was mit einer Schnapszahl seinen Anfang nimmt, das kann ja nur Gutes bringen - nicht nur bei uns im Rheinland.

Damit begrüße ich Sie sehr herzlich zum Auftakt der närrischen Session 2013/2014. Wie jedes Jahr wird gleich der neue Leverkusener Karnevalsprinz samt seinem Hofstaat seine Aufwartung machen. Bevor wir jedoch den „Neuen“ in Augenschein nehmen, gehört die Bühne aber noch ein letztes Mal der Tollität der vergangenen Session, Prinz Manfred I., den wir heute endgültig in die verdiente Narrenpension schicken.

Ich erlaube mir an dieser Stelle, ein kurzes Resümmee seiner ebenso kurzen wie intensiven Herrschaft zu ziehen. Dass uns der Festausschuss im letzten Jahr ausgerechnet einen Import aus der benachbarten Domstadt als Karnevalsprinz präsentiert hat – nun gut, darüber konnte man schnell hinwegsehen. Hat sich doch Manfred I. mit einer wahren Charme-Offensive rasch und nachdrücklich in die Herzen der Leverkusener Närrinnen und Narren gesungen.

Jaja, geschickt hat er das angefangen. Immer ein fröhliches Liedchen auf den Lippen – und schon standen ihm sämtliche Türen und Tore offen. Dass man als OB bei einem singenden und stets lächelnden Prinzen mit Migrationshintergrund erst recht wie ein Schießhund aufpassen muss, wurde mir beim Kampf an der Tischtennis-Platte dann sehr schnell klar. Da dachte ich noch: „Den Kerl putze ich doch in drei Minuten!“ – und schon hat er im Handumdrehen den Schläger mit einer Profi-Spielerin getauscht und mir mit List und Tücke den Rathausschlüssel abgeluchst!

Abserviert hat mich der schlaue Fuchs! Hat einfach die Herrschaft im Rathaus übernommen - und ich konnte dem närrischen Treiben nur noch hilflos zusehen. Tagelang wurde nur noch gesungen, geschunkelt und gebützt – und immer dieser Ohrwurm: „Ich bin der Prinz, der Musik mäht“. Wenn ich als amtierender Personaldezernent heute daran zurückdenke – ein Alptraum!

Aber nach eitel Sonnenschein folgt auch für einen noch so talentierten Karnevalsprinzen immer der Aschermittwoch. Da war´s vorbei mit den Kamellen, dem Singen und der Bützerei – und ich war endlich wieder Chef im eigenen Haus!

Aber ich will auch ehrlich sein: An einen so sympathischen Prinzen wie Manfred I., der sein Amt mit so viel Herzblut versehen hat, der mit Kamelle und mit Bützjer nie gegeizt und mit den Leverkusener Närrinnen und Narren eine tolle Session gefeiert hat, denke ich gerne zurück – und ich bin sicher, damit stehe ich nicht allein.

Wir danken Manfred I. für eine schöne närrische Zeit und wünschen ihm für seinen wohlverdienten Ruhestand alles Gute. Und dazu gibt`s jetzt natürlich noch die angemessene Kopfbedeckung für den närrischen Rentner: den Blauen Zylinder.

So einfach gehen lassen wir ihn natürlich nicht, deshalb zum Abschied nochmal ein dreifaches „Alaaf“:

Manfred I. Alaaf, Festkomitee Alaaf, Leverkusen Alaaf."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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