BM Friedrich Busch: Hat Leverkusen einen wichtigen Fernsehbeitrag verschlafen?

Keine Ankündigungen über die Fernsehproduktion „Geschichte im Ersten. Die Bayer-Story“ , die am 29.07.13 im 1. Programm zu sehen war.
Film sollte in jeder Leverkusener Schule zur Diskussion gestellt werden!

Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 30.07.2013 // Quelle: Friedrich Busch

Zugegeben: Die Fernsehdokumentation „Die Bayer-Story“ lief zu später Stunde von 23:35 Uhr – 0.20 Uhr im ersten Programm und hat von daher nur wenig Zuschauer gehabt. Allerdings war der Film in Leverkusen auch nicht angekündigt. Wie dem auch sei: Der interessierte Leverkusener hat jetzt die Möglichkeit, in der Mediathek der ARD sich diesen äußerst interessanten Film über die 150 jährige Geschichte des Weltunternehmens Bayer anzusehen.

BM Friedrich Busch: „Der Film erzählt aufschlussreich und auch zum Teil kritisch die Entwicklung des Bayer-Konzerns von seinen Anfängen bis zur Hier- und Jetzt-Zeit. Von daher gehört dieser Film als Pflichtlektüre in den Unterricht aller Leverkusener Schulen, denn der Film zeigt nachhaltig, wie die Geschichte von Bayer untrennbar mit der Stadtentwicklung und dem Leben der meisten Stadtbürger verbunden ist.“

Die tiefere Bedeutung der Filmdokumentation wird besonders deutlich im ARD-Kommentar zum Film:
Bayer hat einen Wandel vollzogen „vom patriarchalisch geführten Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter gleichzeitig umsorgte und kontrollierte und eine ganze Region städtebaulich, soziologisch und kulturell prägte, hin zum `Global-Player`, für den der Profit scheinbar über alles geht….
Ein Wandel mit Erfolg. Die Bayer AG führt 150 Jahre nach ihrer Gründung Rekordumsätze ein. Doch altgediente Mitarbeiter und Pensionäre trauern der Sicherheit jahrzehntelang gewachsener Strukturen eines Familienunternehmens nach. Damit erzählt die Bayer-Story ein Paradebeispiel für die Zeitenwende in unserer Arbeitswelt und Industrielandschaft.“

Nach Auffassung von Busch regt der Filmbeitrag da besonders zur Diskussion an, wo über die „Schattenseiten“ des Bayer-Konzerns gesprochen wird:
Die Rolle von Bayer im ersten und zweiten Weltkrieg, die von Bayer vorgenommene Verkappung der Dünnsäure in die Nordsee, die gesundheitlichen Auswirkungen für Mitarbeiter im Umgang mit hochgiftigen Materialien etc.
Nachdenkenswert ist in diesem Zusammenhang die Aussage des Vorstandsvorsitzenden M. Dekkers im Film: „Die Kunst ist, das Negative zu kontrollieren und das Positive wirklich nach vorne zu bringen.“

Zu kurz kommt nach Meinung von Busch im Filmbeitrag die vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Wenning eingeleitete Trennung von Unternehmensteilen, die nicht mehr ins Portfolie von Bayer passen.
„Vielleicht gibt es in einigen Jahren einen Nachfolgefilm, in dem z.B. eine kritische Bewertung der Ausgliederung der Spezialchemie-Sparte vorgenommen wird. Auf jeden Fall schreibt Lanxess bis jetzt eine Erfolgsgeschichte, leider mit einer deutlichen Abnabelung vom ehemaligen Mutterkonzern: Umzug der Konzernzentrale mit 1000 Mitarbeitern von Leverkusen nach Köln.


LevLog sei Dank: Der Hinweis auf die Sendung lief am Montag 17:10 auf der Leverkusen.com-Titelseite und unter twitter.com/leverkusen/leverkusen
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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