Voneinander lernen - füreinander da sein

Mentoring und Bildungspatenschaften für Integration in Leverkusen

Archivmeldung aus dem Jahr 2012
Veröffentlicht: 24.09.2012 // Quelle: Stadtverwaltung

Am 26. September findet der diesjährige bundesweite Aktionstag der "Aktion zusammen wachsen" unter dem Motto "Voneinander lernen - füreinander da sein!" statt. Mit dem Aktionstag möchte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf das wertvolle Engagement von Mentoringprojekten aufmerksam machen und den ehrenamtlichen Einsatz der zahlreichen Projekte würdigen.

Auch in Leverkusen sind Bürgerinnen und Bürger freiwillig und unentgeltlich für Integrationsangebote aktiv, z.B. in den Projekten "Bildungs-Paten" und "Mentoring".

Mentoring: Junge Frauen lernen von gestanden Profis
Im vergangenen Jahr als Landesprojekt angelaufen, führt die Stadt Leverkusen jetzt ein Mentoring-Projekt für junge Frauen mit Migrationshintergrund in eigener Regie weiter. Die Pilotphase war ein durch Landes- und EU-Mittel gefördertes Mentoring-Projekt vom Zentrum "Frau in Beruf und Technik (ZFBT)" und mit neun Städten - darunter Leverkusen - an den Start gegangen. Teilnehmen konnten engagierte Schülerinnen der Oberstufe, die über gute Schulleistungen und eine überzeugende Motivation zur Berufsbildung verfügen.

Dem jetzt von der "Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien" RAA weitergeführten Projekt gab der Kinder- und Jugendhilfeausschuss im April grünes Licht. Es bringt engagierte und motivierte Schülerinnen der Oberstufenklassen und berufserfahrene Frauen aus Wirtschaft und Verwaltung, Kammern und Verbänden, zusammen. Denn viele äußerst leistungsfähige Schülerinnen tun sich kulturell bedingt schwer, den für sie passenden Beruf oder geeignetes Studium zu ergreifen. So werden viele Möglichkeiten erst gar nicht in Betracht gezogen oder gedacht. Hier greift das "Mentoring"-Projekt" der RAA: Frauen in leitenden Positionen aus Wirtschaft, Technik und Forschung nehmen diese jungen Frauen unter ihre Fittiche, treffen sich regelmäßig mit ihnen und teilen so ihre Berufserfahrung mit ihnen. Die "Mentee" muss so das Rad nicht neu erfinden, sondern kann auf dem Wissen ihrer Mentorin aufbauen, kann an deren persönlichen Erfahrungen und berufsspezifischem Wissen partizipieren und erhält Tipps und Informationen zu einem konkreten Berufsfeld. Das Projekt ist für das Schuljahr 2012/13 konzipiert, soll aber im Schuljahr 2013/14 weitergeführt werden. Oberstufenschülerinnen der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule aus Leverkusen Rheindorf trafen ihre neuen Mentorinnen in der Auftaktveranstaltung am 19. September 2012.

Bildungspatenschaften: Durch Zuwendung die deutsche Sprache lernen
Schon seit Februar 2010 unterstützen engagierte Leverkusener Bürgerinnen und Bürger im Rahmen von Bildungspatenschaften neu zugewanderte Kinder im Grundschulalter beim Erlernen der deutschen Sprache. Entwickelt wurde die Idee in einem Arbeitskreis des Integrationsrates, der an der Umsetzung des 2009 vom Rat der Stadt beschlossenen Integrationskonzeptes mitwirkt. Der Grund: Jährlich kommen etwa 60 Kinder im Grundschulalter aus unterschiedlichen Nationen neu nach Leverkusen und werden als so genannte "Seiteneinsteiger/-innen" in den Grundschulbetrieb eingegliedert. Auf Grund fehlender Deutschkenntnisse können sie dem Unterricht am Anfang kaum bis gar nicht folgen und benötigen deshalb besondere Unterstützung.

Hier werden die Bildungspaten aktiv und engagieren sich für ein bestimmtes Kind in der Schule. Schon ein regelmäßiges Engagement von einer Stunde pro Woche ist eine große Hilfe. Durch die diese gezielte Förderung gewinnen die Kinder enormes Selbstvertrauen und finden einen leichteren Zugang zur deutschen Sprache und ihrer neuen Heimat. Rund 30 Bildungspatinnen und -paten sind derzeit aktiv. Sie werden von der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) und dem Fachdienst für Integration und Migration des Caritasverbandes auf ihre Aufgabe vorbereitet und gezielt vermittelt.

Inzwischen sind die Bildungspaten unterschiedlicher Altersgruppen an 18 Leverkusener Grundschulen tätig. Sie kommen aus den verschiedensten Berufen. Dank eines regelmäßigen Erfahrungsaustausches, angebotener Fortbildungen und Unterstützung durch Fachkräfte der RAA ist diese Aufgabe auch für Nicht-Pädagogen sehr reizvoll. "Es ist eine schöne Aufgabe. Ich helfe den Kindern gern" sagt Renate Leushake, die seit mehr als zwei Jahren als Bildungspatin aktiv ist. Einmal pro Woche kommt die Rentnerin in die Regenbogenschule um ihr Patenkind Arbesa zu sehen und ein weiteres Mal treffen sie sich bei Renate Leushake zu Hause. "Am Anfang haben wir viel gespielt. Darüber hat Arbesa unter anderem die Farben gelernt", erklärt die gelernte Bank- und Bürokauffrau. Ihre Fortschritte seien erstaunlich. Mittlerweile liest Arbesa gern und hat sogar schon Lieblingsbücher.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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