Haram: Jugendstück von Ad de Bont

Deutsch von Barbara Buri
Für Zuschauer ab 13 Jahren

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 30.12.2011 // Quelle: KulturStadtLev

Die Geschwister Houari, Aziza und Saïd leben seit ihrer Geburt in Westeuropa und führen ein ganz normales Teenagerleben.
Ihre Eltern finden, dass man sich an die Gesellschaft des Landes, in dem man lebt, anpassen muss. Doch plötzlich wird alles anders: Aufgeschreckt durch den Fall seiner Nichte Fatma, die auf die „schiefe Bahn“ geraten ist, kommt Vater Amar zu dem Schluss, es sei besser für seine Kinder, in seiner Heimat Marokko groß zu werden. Dort würden Werte wie Respekt vor den Älteren, Autorität und Glauben noch geschätzt. So beschließen die Eltern, aus einem gemeinsamen Heimat-Urlaub nicht zurückzukehren.
Die Kinder sollen in Zukunft mit der Mutter in Marokko bleiben.
Für die Jugendlichen bricht eine Welt zusammen. Besonders Aziza ist verzweifelt und verweigert sich dem neuen Leben. Sie flieht zusammen mit ihrem älteren Bruder, aber das hat für beide schwere Folgen ...
„Haram“ ist ein arabisches Wort und heißt ‚verboten’.
„Der Begriff stammt aus dem islamischen Recht [scharia] und kennzeichnet alle Dinge und Handlungen, die für einen Muslim verboten bzw. nicht zulässig sind. Derjenige, der eine verbotene Handlung begeht, begeht eine Sünde, dessen Ausmaß abhängig ist von der verbotenen Handlung.
(…) Während die Ahndung von individuellen Sünden ausschließlich eine Sache zwischen Schöpfer [chaliq] und Geschöpf ist, werden gesellschaftlich verbotene Handlungen in einem islamischen System ggf. von der Gesellschaft geahndet, wobei das Maß er Ahndung ebenfalls im islamischen Recht [scharia] vorgegeben wird.“ - Enzyklopädie des Islam Im Alltag und in dem Theaterstück „Haram“ wird der Begriff häufig im Sinn vom „Schande“ benutzt.
Ad de Bont ist einer der wichtigsten Autoren des Kinder- und Jugendtheaters in Europa und leitet seit vielen Jahren das Wederzijds-Theater in Amsterdam. Seine Stücke wurden in über zehn Sprachen übersetzt. In „Haram“ erzählt er, nach einer wahren Begebenheit, die Geschichte einer marokkanischen Familie – von ihrem Leben zwischen zwei Kulturen, ihrer Suche nach Heimat und Identität – und streift damit auch das Spielzeitmotto „(Un)Möglichkeiten“.
Catharina Fillers, ehemals Künstlerische Leiterin des Comedia Theaters, hat das Stück als Erzähltheater in einem minimalistisch ausgestatteten Raum inszeniert und konzentriert so die Geschichte ganz auf die Gedanken und Gefühle der drei Jugendlichen.
Die Inszenierung wurde nicht nur für das Spielarten-Festival 2010 sondern auch 2011/2012 für die Reihe ‚Junges Theater’ des NRW-Kultursekretariats ausgewählt und bereits mit großem Erfolg in mehreren Städten gespielt.

Theater Marabu, Bonn
Inszenierung: Catharina Fillers
Mit Bene Neustein, Julia Rehn, Philip Schlomm

Termine:
Mittwoch, 11. Januar 2012, 10.00 und 12.00 Uhr
Vorstellungsdauer: ca. 60 Min. ohne Pause

Ort:
Forum – Studio

Karten:
6,50 Euro (erm.: 4,50 Euro)
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113) und über Internet (www.kulturstadtlev.de) sowie eine Stunde vor der Veranstaltung an der Tageskasse


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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