25-Millionen-Euro-Investition im Entsorgungszentrum Leverkusen-Bürrig

Stoffkreisläufe schließen, Ressourcen und Klima schonen

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 22.06.2011 // Quelle: Currenta

Abfälle sind kostbare Rohstoffe: Deshalb haben sich CURRENTA Umwelt und das kommunale Entsorgungsunternehmen AVEA zum Ziel gesetzt, die Roh- und Wertstoffe aus Abfällen der Region weitestgehend wieder verfügbar zu machen. So sollen Stoffkreisläufe geschlossen und das Klima geschont werden. Insgesamt rund 25 Millionen Euro werden zu diesem Zweck im Entsorgungszentrum Leverkusen-Bürrig investiert. Geplant sind die drei folgenden Maßnahmen, über die auch am Sonntag, 3. Juli 2011, von 11 bis 17 Uhr im Rahmen eines Besuchertags im Entsorgungszentrum umfassend informiert wird:

Maßnahme 1: Errichtung einer Aufbereitungsanlage für Schlacken
Jährlich fallen bei AVEA im Leverkusener Müllheizkraftwerk rund 65.000 Tonnen Schlacken aus der Verbrennung von Siedlungsabfällen an. Künftig sollen diese direkt vor Ort auf der Deponie des Entsorgungszentrums Bürrig recycelt werden. Dazu ist die Errichtung einer Schlackeaufbereitungsanlage im nördlichen Bereich des Deponiegeländes geplant. Diese wird auch die aktuell rund 20.000 Jahrestonnen Schlacke aus den Verbrennungsanlagen der CURRENTA aufbereiten sowie 110.000 Tonnen Verbrennungsschlacken weiterer Entsorgungspartner der AVEA aus dem Rheinland. Damit hat die neue Anlage eine Kapazität von insgesamt rund 200.000 Jahrestonnen. Nach dem Erhalt der Genehmigung durch die zuständige Behörde, die Bezirksregierung Köln, ist der Baubeginn für Anfang 2012 vorgesehen.

Warum ist die Schlackeaufbereitung sinnvoll?
In den Verbrennungsschlacken sind rund 20.000 Tonnen verschiedener Metalle in hochwertiger Qualität enthalten. Diese sollen aussortiert und wieder verfügbar gemacht werden. Die Metall-Rückgewinnung aus Schlacken hält die wertvollen Rohstoffe im Kreislauf aus Produktion, Nutzung und Entsorgung. Sie ist wirtschaftlich und ökologisch weit sinnvoller als die aufwändige Primärgewinnung. Die verbleibenden mineralischen Stoffe können zu gut einsetzbaren Baustoffen aufbereitet und geeigneten Verwertungswegen zugeleitet werden. Dank exzellenter bauphysikalischer Eigenschaften können die mineralischen Anteile der Hausmüllverbrennungs-Schlacke bereits heute beim Damm-, Wege- und Platzunterbau eingesetzt werden. Voraussetzung dafür ist eine Aufbereitung, die das Material nach Korngrößeklassen sortiert. AVEA stellt die optimale Aufbereitung der Schlacken durch ein vielstufiges Siebverfahren sicher. Schlacke-Baustoffe aus der Sonderabfallverbrennung können vollständig zum Deponiebau innerhalb des Entsorgungszentrums eingesetzt werden.

Was bedeutet der Betrieb der geplanten Anlage für die Anwohner?
Der innerbetriebliche Verkehr und der Anfahrtsverkehr von der Autobahn werden sich erhöhen; das maximale zusätzliche Fahrzeugaufkommen liegt bei 55 Lkw pro Tag. Zum Vergleich: Das derzeitige Verkehrsaufkommen am Leverkusener Kreuz liegt bei täglich rund 200.000 Fahrzeugen. Der Anlieferungsverkehr findet ausschließlich werktags und tagsüber statt. Der eigentliche Betrieb der Recycling-Anlage wird selbst in den am nächsten gelegenen Wohngebieten nicht wahrnehmbar sein.

Maßnahme 2: Erweiterung der genehmigten Abfallmenge für die Sonderabfallverbrennung
Wie bereits ausführlich informiert wurde, soll die Abfallmenge für die Sonderabfallverbrennung im Entsorgungszentrum Bürrig von derzeit 80.000 auf bis zu 120.000 Jahrestonnen erhöht werden. Zur Lagerung und Behandlung zusätzlicher Mengen fester Abfälle ist der Bau einer Lagerhalle in unmittelbarer Nähe der Verbrennungsanlagen sowie eines Greifereintrages geplant.

Warum ist die Erhöhung der Abfallmenge sinnvoll?
Die Maßnahme kompensiert den in den letzten Jahren immer geringeren durchschnittlichen Gehalt brennbarer Anteile, indem sie erlaubt, die Masse brennbarer Bestandteile insgesamt aufrechtzuerhalten. So kann das Zufeuern von immer knapper werdenden Primärbrennstoffen wie Öl und Gas weitestgehend vermieden werden. Die zusätzlichen Kapazitäten für brennwertärmere Abfälle können z. B. genutzt werden, um wertstoffhaltige Abfälle thermisch zu behandeln. So kann CURRENTA in den Drehrohröfen der Sonderabfallverbrennungsanlagen Elektronikschrotte thermisch so vorbehandeln, dass bis zu 99 Prozent der Wertmetalle für das weitere Recycling zur Verfügung stehen. Das ist gut ein Viertel mehr, als mit herkömmlichen, mechanischen Vorbehandlungsverfahren erzielt wird.

Welche Auswirkungen hat die Mengenerweiterung auf die Anwohner?
Die genehmigte Feuerungswärmeleistung der Anlagen wird von der Erhöhung der Abfallmenge nicht berührt. Da nur die Masse nicht brennbarer Anteile erhöht wird, bleiben Rauchgasmenge und Emissionen unverändert

Maßnahme 3: Umstellung der Abluftverbrennung auf ein energiesparendes Verfahren
Die Abluftverbrennung im CURRENTA-Klärwerk in Bürrig, das auch der Wupperverband zur Reinigung kommunaler Abwässer mitnutzt, wird auf das energiesparende RTO-Verfahren umgestellt. RTO steht für Regenerative Thermische Oxidation. Baubeginn für die RTO-Anlage ist 2012.

Warum ist die Umstellung auf das neue Verfahren sinnvoll?
Bisher wurde die Abluft aus der biologischen Reinigung der Abwässer erdgasgestützt verbrannt. Übers Jahr wurden dazu rund 2,6 Millionen m³ Erdgas benötigt. Mit dem neuen RTO-Verfahren, das den Heizwert der organischen Verbindungen in der Abluft nutzt, kann der Erdgasverbrauch um fast 90 Prozent gesenkt werden. Der jährliche CO2-Ausstoß reduziert sich damit von ca. 5.000 auf etwa 700 Tonnen.

Welche Auswirkungen hat die Mengenerweiterung auf die Anwohner?
Trotz minimiertem Energieeinsatz bleibt die Reinigungsleistung in vollem Umfang erhalten. Die Umstellung auf das neue Verfahren hat keine Auswirkungen auf die Anwohner.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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