Nur ganz oder gar nicht ist gut für die AGO

Persönliche Stellungnahme zur Niederlage des AGO-Vorsitzes
Berufliche und private Gründe sind ausschlaggebend

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 16.06.2011 // Quelle: AGO

Ganz oder gar nicht, nur dies nützt der AGO und ihren Aufgaben. In diesem Sinne werde ich, Siegfried Kuhl, die Funktion des AGO-Vorsitzenden in der Zukunft nicht weiter bekleiden können und habe daher im Rahmen der Mitgliederversammlung am 14.06. mein Amt als Vorsitzender der AGO niederzulegen angekündigt. Familiär bedingte Veränderungen und beruflich-unternehmerische Notwendigkeiten führen dazu, dass aus meiner Sicht nicht genügend Handlungszeit für die AGO verbleibt und daher diese Konsequenz auch im Interesse der AGO unumgänglich ist. Selbstverständlich wird eine geregelte Fortführung der Aufgaben der AGO gewährleistet bleiben. Bedauerlich ist, dass mir in diesem Zusammenhang einseitige Interessen und fehlende Kompromissbereitschaft von Personen vorgeworfen wird, deren Handeln mir und der AGO gegenüber genau dies aufzeigte.

Private, vor allem familiär bedingte Veränderungen in den letzten drei Jahren wie auch beruflich-unternehmerische Notwendigkeiten und Wachstum, ein verstärktes Engagement in der Hochschullehre und Erwachsenenbildung, führen zwangsläufig dazu, dass ich Prioritäten setzen muss.

Seit etwa einem Jahr muss ich mich deshalb extrem „verbiegen“, und das vor allem zum Nachteil eigener unternehmerischer Wachstumspotenziale und nicht zuletzt zulasten des Familienlebens. Trotz allem war dies bis vor einigen Monaten noch als Managementaufgabe gut lösbar. Jetzt aber wird der aufgestaute und laufende Aufgabendruck immer stärker, so dass nun Konsequenzen unvermeidlich sind.

Durchschnittlich über das Jahr gesehen sind 10-15 Stunden Aufwand für die AGO-Aufgaben in der Woche, die das eigene Unternehmen und folglich auch die Familie kompensieren müssen, einfach nicht mehr tragbar.

Neben dem eigentlichen Aufwand kommt begleitend hinzu, dass es einfacher und vor allem weniger riskant ist, z.B. Ratsmitglied zu sein als AGO-Vorstandsmitglied. Denn auch die Haftung spielt keine unerhebliche Rolle.

Auch für meine derzeitigen Vorstandskollegen stellt sich diese Frage entsprechend, steht ein Wechsel früher oder später an.

Ganz oder gar nicht, alles dazwischen ist halbherzig und für die Sache der AGO nachteilig.

Nur mit vollem Einsatz und jederzeitiger Flexibilität ist deshalb die Aufgabenstellung und sind die Interessen der AGO nachhaltig und erfolgreich zu vertreten.

Die Sache braucht volle Aufmerksamkeit gerade auch von dem, der an der Spitze steht, erster Repräsentant ist und die meisten Aufgaben übernimmt. Eine Alternative dazu bestände nur in einer breiteren Aufgabenverteilung innerhalb des Vereins oder einer hauptamtlichen Geschäftsführung.

Gerade erst hat eine überregionale IHK-Untersuchung zu Werbegemeinschaften, deren Organisation und Aufgaben, wieder einmal unterstrichen, dass die Zentrierung auf wenige tragende Akteure als eine der größten „Bremsklötze“ in dieser Arbeit gesehen wird. Und in diesem Kreis ist die AGO sowohl der Mitgliederzahl nach als auch der Häufung der Aktivitäten gemäß einer der größten Verbünde dieser Art in ganz NRW.

Stetige Veränderungen, vom neu zu profilierenden Weihnachtsmarkt, über notwendige, wenn auch langsame Wandlungen bei der Opladener Kram- und Trödelkirmes, neue Veranstalter für Oster-, Blumen- und Herbstmarkt, die weiterhin zunehmende Übernahme der Organisation des Neustadtfestes bis hin zu den Herausforderungen durch die Rathaus-Galerie und die Chancen der Neuen Bahnstadt Opladen, nicht zu vergessen die ständig schwieriger werdenden Rahmenbedingungen durch städtische Auflagen und Gebühren, prägen meine Amtsperiode bis dato.

Hinzu kommt eine ständige und stetige Kompromissbereitschaft in alle Richtungen, auch hinsichtlich der Marktmacht einer Rathaus-Galerie in Wiesdorf, welche gemeinschaftlich mit den City-Interessenvertretern immer kompromissloser geworden ist, insbesondere hinsichtlich Nicht-Einhaltung verabredeter Vereinbarungen, ob mit Opladen oder auch Schlebusch. Hier war und bleibt stets Durchsetzung und Kraft gefordert sowie ständiger Veränderungsbedarf, der aktiv und umfangreich begleitet werden muss.

Doch auch neben dem wurden neue Ideen, Aktionen und Konzepte aus und für Opladen ständig verfolgt.

Gerade darauf, die sich wandelnde Einzelhandelslandschaft und die Neue Bahnstadt Opladen hat sich in den letzten Jahren ein Hauptaugenmerk der AGO gerichtet und muss sich weiter richten. Hier muss und kann im Sinne der Interessen von Einzelhandel und Gewerbe und der Lebensqualität in Opladen noch viel initiiert und begleitet werden, sei es aktiv mittragend oder kritisch beobachtend.

Nicht zuletzt spielt die Mitgliedermotivation und –sensibilisierung eine zunehmende Rolle, die auch in anderen Vereinsorganisationen zu beobachten ist. Sekundäre Wirkungen der Vereinsarbeit werden von Mitgliedern seltener als Vorteil bewertet, vielmehr gewinnt die unmittelbar zählbare Kosten-Nutzen-Bewertung für jeden Einzelnen fast ausnahmslos die Überhand. Erst wenn ein gemeinschaftliches Engagement entfällt, werden die Nachteile tatsächlich als solche in der eigenen Kasse „registriert“. Fehlende Solidarität ist vor allem ein Trittbrettfahrereffekt einzelner Akteure, aber auch ein Filialistenphänomen, die aber allesamt trotzdem durch die AGO-Arbeit profitieren.

Umso mehr hat mich gefreut, dass einige überraschende Beitritte zur AGO erfolgt sind und nach wie vor abseits biologischer oder betriebswirtschaftlicher Gründe eine insgesamt beständige Mitgliederzahl zu verzeichnen ist. Hierbei ist bezeichnend, dass es wie aus oben genannten Gründen erklärbar, weniger Individualisten gibt, die ständig nur dem eigenen Vorteil nachjagen, dafür umso mehr Mitglieder, die ganz klar erkennen, dass es auch ein gemeinschaftliches Interesse zum Vorteil aller und letztlich dann wieder zum Vorteil jedes einzelnen zu vertreten gilt. Hierzu bildet die AGO die sinnvollste Klammer.

Umfang und Komplexität all dessen bedingen aber ein hohes zeitliches Engagement, dass ich so nicht mehr leisten werden kann.

Ich will mich in der AGO trotzdem weiterhin aktiv engagiert gerne einbringen. Es tut zwar sehr weh, die weitere Veränderung nicht umfassend begleiten zu können und gerade Projekte wie die Neue Bahnstadt Opladen und die unumstritten wichtige Gütergleisverlegung nicht mehr aus der bisherigen Perspektive begleiten zu können und deren Umsetzung aktiv miterleben zu dürfen. Letztlich aber zählt, dass es real wird und die AGO, in welcher Person auch immer, weiter vehement dafür eintritt.

Operativ wird die AGO durch die kurzfristige Veränderung keine Nachteile erleiden. Grundsätzlich und selbstverständlich stehe ich für eine begleitende bzw. einarbeitende Unterstützung bereit. Meine Niederlage des Vorsitzes soll der AGO, ihren Zielen und Aufgaben, schließlich nicht zum Nachteil gereichen.

Letztlich sind solche personellen Wechsel irgendwann immer nötig oder angebracht und nicht zuletzt auch „normal“. Daher ist dies auch nichts Ungewöhnliches, denn früher oder später stellt sich eine solche Frage immer.

So ist die Nachfolge in der Vereinsführung denn auch nicht nur eine Frage des Vorsitzes, sondern des Vorstandes an sich. Auch meine Vorstandskollegen haben in der Mehrzahl mittlerweile einige Jahre Vorstandsarbeit mit Leben gefüllt und stehen natürlich zunehmend vor der Frage, wie lange sie dies noch vertreten können.

Solche Wechsel bergen nicht zuletzt auch immer die Chance, neue Perspektiven und Kulturen zu entwickeln. Neue Führungskräfte bringen immer auch ihre eigene Persönlichkeit mit ein und damit sicher auch neue Ideen in und für die AGO und Opladen.

Wir haben diesen Wechsel bzw. die Niederlage des Vorsitzes selbstverständlich zu einem der ausführlichen Tagesordnungspunkte unserer Frühjahrsmitgliederversammlung gemacht und hoffen – neben seit 3 Jahren erfolgten Nachwuchsaktionen - durch die frühzeitige Ankündigung, dass zahlreiche Interessierte sensibilisiert werden und sich gegebenenfalls für ein Vorstandsamt zur Verfügung stellen wollen.

Bedauerlich ist, dass mir in diesem Zusammenhang fälschlich einseitige Interessen und fehlende Kompromissbereitschaft von Personen vorgeworfen wird, deren Handeln mir und der AGO gegenüber genau dies aufzeigte. Doch das sind einfach nur die mir bereits bekannten Wesenszüge dieser Protagonisten, die ich weder kommentieren noch weiter thematisieren möchte, wenngleich es mir schon „auf der Seele brennt“, an dieser Stelle die Wahrheit zu verteidigen und darauf hinzuweisen, dass genau von diesen Seiten für jeden offensichtlich die einseitigen Interessen verfolgt wurden. Vielleicht deklarieren die sich aber schon bald zu „barmherzigen Samaritern“ für die AGO.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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