Schnitte im Raum: Skulpturale Collagen

Eröffnung: Sonntag, 19. Juni 2011, 12 Uhr im Schloß Morsbroich
Mit Arbeiten von Björn Braun, Thorsten Brinkmann, Tom Burr, Max Frisinger, Thomas Grünfeld, Rachel Harrison & Scott Lyall und Jessica Stockholder.

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 11.06.2011 // Quelle: Museum Morsbroich

Das Prinzip Collage basiert auf der produktiven Vereinigung von Gegensätzen. Kunst und Alltag prallen hier machtvoll aufeinander und erzeugen eine Poesie des Widerspruchs. Mit dieser Strategie der „systematischen Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten“ (Max Ernst) wurde die Collage zum experimentellen Medium der Avantgarden.
Ausgehend von den ersten Klebebildern (papiers collés) weitete sich der Collagebegriff bereits im Umfeld des Kubismus in Richtung Objektkunst und Skulptur aus. Seither meint „Collage“ nicht nur einzelne Techniken wie das Kleben, Reißen oder Schneiden, sondern ein grundlegendes Gestaltungsprinzip, eine Art zu denken und zu arbeiten. Schnitte und Brüche hinterfragen den herkömmlichen Bildbegriff ebenso wie Herkunft, Beschaffenheit und Bedeutung der verwendeten Teile.

Heutige Erweiterungen des klassischen Collage-Konzeptes erweisen sich als Wanderungen zwischen den Bildgattungen und Medien, zwischen Malerei und Skulptur, moderner Abstraktion und postmodernem Materiaezug. Die beteiligten KünstlerInnen kombinieren und konfrontieren gefundene oder vorgefertigte Dinge. Sie überlagern und transformieren diese, setzen sie in einen vieldeutigen Dialog miteinander und mit dem umgebenden Raum.
Entgegen der frühen Vorstellung von der Collage als Spielbrett, auf dem einzelne Elemente zufällig zusammengewürfelt werden, erscheinen die präsentierten Collagen bewusst moderiert. Sie eröffnen eine Vielfalt formaler und inhaltlicher sowie auch stilistischer Bezüge. Das Spektrum der unterschiedlichen künstlerischen Positionen der Ausstellung belegt die Wandelbarkeit und Aktualität der Collage.

Kuratoren der Ausstellung sind Fritz Emslander und Markus Heinzelmann.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber Verlag mit einem Vorwort von Markus Heinzelmann und wissenschaftlichen Essays von Fritz Emslander und Vanessa Joan Müller (104 Seiten, ca. 100 Farbabb.; € 25,- an der Museumskasse, ca. € 35,- im Buchhandel).

Justus Bier Preis für Kuratoren 2010: Im Rahmen der Ausstellungseröffnung werden Doreen Mende und Markus Heinzelmann mit dem Justus Bier Preis für Kuratoren geehrt.


Thomas Grünfeld
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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