Rheindorfer Laden verstärkt „Frühe Hilfen“

„Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 08.06.2011 // Quelle: Stadtverwaltung

Der „Rheindorfer Laden“, direkt am Königsberger Platz gelegen, ist ein Gemeinschaftsprojekt der Katholischen Jugendwerke Leverkusen, des Jugendamtes der Stadt Leverkusen und des Caritasverbandes Leverkusen. Er existiert seit fünf Jahren. „Gründungseltern“ des RDL, wie er kurz genannt wird, waren unter anderem Marion Schell-Genz vom Jugendamt und Brendan Rau von den Katholischen Jugendwerken.

Im Rahmen der Kampagne „Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt“ stellten sie heute vor, was den unbestrittenen Erfolg des Rheindorfer Ladens ausmacht: Im Herzen von Rheindorf bietet er allen Rheindorferinnen und Rheindorfern – aber vor allem Kindern, Jugendlichen, Familien, jungen Müttern, Alleinerziehenden und Menschen mit Migrationshintergrund - ein „niedrigschwellliges“ Angebot: nämlich einzutreten, ins Gespräch zu kommen, über Probleme und persönliche Angelegenheiten zu reden und oft im zweiten Schritt von den vielfältigen Angeboten zu profitieren, die Rau in Kooperation mit mehr als zwei Dutzend Partnern anbietet: von Mutter-Kind-Kursen, Hausaufgabenhilfe über Sprachkurse bis zur Erziehungs-, Sucht- und Schuldnerberatung.

Die höchste Anzahl von Anfragen (751) registrierte der RDL 2010 in der Offenen Sprechstunde, die sich speziell mit Fragen zur Migration beschäftigt – hier stünden die Menschen manchmal Schlange, um sich beraten zu lassen - aber auch die Schuldnerberatung (95) sei ebenso wie Beratung zur Arbeitssuche (59) stark nachgefragt. Auf eine kontinuierlich hohe Resonanz treffen auch die verschiedenen Kursangebote: So finden sich in der Mutter-Kind-Gruppe „Kleine Talente“ übers ganze Jahr regelmäßig jede Woche zehn Mütter mit ihren Kindern ein. Weiter ausbauen wollen die Mitarbeiter/innen des Rheindorfer Ladens auch die Schülernachhilfe. Zur Nachhilfe kommen wöchentlich zwischen 30 und 40 Kinder und Jugendliche.

Marion Schell-Genz, Brendan Rau und Carola Peuffer vom Caritasverband wissen, worauf der Erfolg des Rheindorfer Ladens ganz besonders bei Menschen, die normalerweise keinen Kontakt zu sozialen Institutionen haben, zurückzuführen ist: „Es liegt am Charme des niedrigschwelligen Angebotes“, sagen sie, „und den müssen wir unbedingt beibehalten“. Rückblickend sagen sie, dass es ihnen in den letzten Jahren gelungen sei, viele Menschen in Rheindorf zusammenzuführen – nicht nur die Anbieter von verschiedenen Leistungen wie die AWO, die im Rheindorfer Laden die Schuldnerberatung anbietet, die RAA (Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien), die „Griffbereit“, zweisprachige Sprachkurse (einen „Türkisch-Deutsch“, einen „Russisch-Deutsch“) für junge Mütter anbietet oder das Jugendhaus, das die Nachhilfe organisiert, sondern auch die Rheindorfer selbst: „Durch die Organisation von gemeinsamen Festen wie jetzt die „Hochzeit im Farbenland“ wird viel positive Kraft mobilisiert“, sagt Rau, „wir gehen mit einem positiven und wohlwollenden Blick auf die Anwohner zu, und das hat in den letzten Jahren Bindungen und Beziehungen gefestigt.“

Sicher sei es auch dem Rheindorfer Laden und seinem erfolgreichen präventiven Konzept zu verdanken, dass das Konzept „Frühe Hilfen“ 2011 jetzt auch auf den Manforter Laden und auf Steinbüchel ausgeweitet worden sei. Mit „Frühe Hilfen“, das von 2011 bis 2015 mit 2,5 Millionen Euro ausgestattet ist, wollen Rat und Verwaltung ganz gezielt junge Familien und ihre Kinder fördern – und das möglichst schon ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren. Praktische Alltagshilfen seien gefragt, um Beziehungs- und Erziehungskompetenz zu stärken. Marion Schell-Genz vom Jugendamt: „Das Wichtigste, was wir Ratsuchenden, wie zum Beispiel ganz jungen Müttern, bieten können, ist Zeit. Zeit zum Zuhören. Zeit, um Probleme auf kurzem Wege zu lösen, und ich bin optimistisch, dass wir dank der „Frühen Hilfen“ in Zukunft noch mehr Zeit in die Beratung investieren können.“

Hilfestellung bei den so genannten „biographischen Übergängen“ will der Rheindorfer Laden bieten: wenn eine junge Frau und ein junger Mann Eltern werden, wenn das Kind in den Kindergarten und in die Schule kommt. Und auch, wenn es die Schule verlässt und auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einem Beruf ist.

Mit dem Projekt „Frühe Hilfen“ und seinen Finanzmitteln im Rücken sind die Verantwortlichen im Rheindorfer Laden jetzt dabei, noch weitergehende Konzepte für junge Familien mit ihren Kindern zu erarbeiten. Von der Wirksamkeit sind sie aufgrund der seit Jahren sehr guten Erfahrungen überzeugt. So sei spürbar, dass die jungen Mütter in der Mutter-Kind-Gruppe auf den Ansatz, ihre kleinen Kinder als „Kleine Talente“ zu fördern und zu schätzen, sehr positiv reagierten.

Darüber, dass in den letzten Jahren, auch dank des Programms „Soziale Stadt Rheindorf-Nord“, eine spürbar positive Veränderung im sozialen Leben in Rheindorf stattgefunden hat, besteht für die Verantwortlichen im Rheindorfer Laden kein Zweifel.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Bisherige Besucher auf dieser Seite: 5.093

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Stadtverwaltung"

Weitere Meldungen