Familienhaus in Leverkusen beispielhaft

Kindeswohl schützen und jungen Familien helfen

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 02.06.2011 // Quelle: Stadtverwaltung

"Das Familienhaus ist in Nordrhein-Westfalen beispielhaft für den Umgang mit dem Thema Kindeswohlgefährdung", dessen sind sich diejenigen, die das Familienhaus im Oktober 2009 auf dem Gelände des Kinderheims Haus Nazareth in Leverkusen-Schlebusch ins Leben gerufen haben, sicher - das Jugendamt der Stadt Leverkusen und die katholische Stiftung "Die Gute Hand", in dessen Trägerschaft sich das Familienhaus befindet. Eine Einschätzung, die übrigens auch der Landschaftsverband Rheinland teilt.
Wie es zur "Geburt" des Familienhauses kam und was sein Erfolgskonzept ist, das stellten heute Ruth Germar und Judith Piotrowski vom Jugendamt Leverkusen gemeinsam mit Hildegard Maas, der Leiterin des Kinderheims, und ihrem Team, unter anderem Barbara Bergerhoff, der Leiterin des Familienhauses, vor.
Auftrag des Jugendamtes seit jeher ist es, bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung unverzüglich tätig zu werden und die notwendige Unterstützung für Eltern und Kind zu installieren.
Insbesondere vor dem Hintergrund der bundesweit diskutierten tragischen Fälle von Kindesmisshandlung mit Todesfolge entwickelten die Leverkusener Verantwortlichen mit dem Familienhaus ein Modell, das die besonders gefährdete Altersgruppe der kleinen Kinder - Schwerpunkt unter Dreijährige - noch effektiver schützen soll und vor allem der ganzen Familie, dem Kind und seinen engsten Bindungspersonen, eine Chance für ein weiteres gemeinsames und selbständiges Leben gibt.
Bestand die Schutzmaßnahme bis zur Gründung des Familienhauses in der Inobhutnahme des Kindes, und dies bedeutete auch die abrupte und schmerzhafte Trennung von den Eltern und dem gewohnten Umfeld, so werden seit Ende 2009 die kleinen Kinder gemeinsam mit ihren wichtigsten Bindungspersonen, im Regelfall mit ihrer Mutter, in den großzügigen und hellen Appartements des Familienhauses aufgenommen.
Leitgedanke dabei: Kinder, die sich mitsamt ihren Familien in krisenhaften Situationen befinden, müssen für die notwendige Diagnostik und Hilfeplanung nicht von ihren Eltern getrennt werden. Der notwendige Schutz für das Kind bleibt jedoch in jedem Fall garantiert.
Der Erfolg gibt Leverkusen recht: Schon nach einem Jahr war die Nachfrage so groß, dass ein Ausbau nötig wurde: Seit April 2011 bietet das Familienhaus sechs Appartements für 18 Personen an - dazu kommt noch ein weiterer geräumiger Ess-, Küchen- und Wohnraum.
Familien, die ins Familienhaus kommen, wissen, was sie erwartet - eine rund zweimonatige Diagnostikphase, in der die Mitarbeiter der "Guten Hand" in engster Zusammenarbeit mit dem Jugendamt die Perspektiven für das Wohl des Kindes und der Familie klären.
Stellt sich heraus, dass tragfähige Aussichten für ein weiteres gemeinsames Leben bestehen, so wird dieses Leben "trainiert" - Kompetenzen zur Säuglings- und Kleinkinderpflege und ganz allgemein zur Strukturierung des Alltags werden zum Beispiel vermittelt. So kann der Aufenthalt im Familienhaus durchaus auch ein Jahr dauern.
Das Jugendamt Leverkusen und die Stiftung Die Gute Hand im Kinderheim Haus Nazareth sind zufrieden: Seit Oktober 2009 wurden im Familienhaus 37 Familien in die Diagnosephase aufgenommen. Ein Großteil wechselte anschließend in die Kompetenzvermittlungsphase. Trotz häufig schwieriger Lebensgeschichten der Eltern oder massiver Krisen im Vorfeld der Maßnahmen konnte nach der Entlassung bei über der Hälfte der Familien eine gemeinsame Wohnform für die Eltern mit Kind erreicht werden.


Ort aus dem Stadtführer: Haus Nazareth
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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