Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in Köln hat die Arbeitsunfähigkeitsdaten von rund 16.000 AOK-Versicherten in Beschäftigungsverhältnissen in Leverkusen analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass der Krankenstand 2010 mit 5,20 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert blieb. Die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen nahmen geringfügig zu (174,34 Fälle je 100 Versicherte im Jahr). Auch die durchschnittlichen Genesungszeiten verkürzten sich kaum spürbar von 10,98 auf 10,89 Kalendertage. Obwohl die Gesamtwerte nahezu auf dem Vorjahresniveau blieben, zeigen sich in der Struktur des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens interessante Entwicklungen.
Besorgniserregend bleibt die ungebremste Zunahme der psychischen Erkrankungen in Leverkusen. Die Krankmeldungen stiegen von 7,14 auf 8,46 (je 100 Versicherte im Jahr), die Ausfalltage von 216 auf 231 je 100 Versicherte im Jahr. Zum Vergleich liegen die Zahlen im Rheinland bei 6,83 und 183. Das bedeutet eine Zunahme um knapp vier Prozent und einen Anteil von 12 % an allen Arbeitsunfähigkeitstagen. Damit etablieren sich die psychischen Erkrankungen hinter den Muskel-Skelett- und den Atemwegserkrankungen als drittgrößte Diagnosegruppe.
Die Atemwegserkrankungen wiederum sind stark von saisonalen Schwankungen abhängig. Nachdem die Schweinegrippe 2010 weitestgehend ausgeblieben ist, nahmen die Krankmeldungen in diesem Bereich in 2010 um sieben Prozent ab. Der konjunkturelle Aufschwung 2010 sorgte nach der weit verbreiteten Kurzarbeit in vielen gewerblichen Branchen in 2009 wieder für hohe Beschäftigung. Damit kam es auch zu einem erneuten Anstieg der Muskel-Skelett-Erkrankungen um 2,9 %.
Das BGF-Institut in Köln ist eine Einrichtung der AOK Rheinland/Hamburg. Der Arbeitsschwerpunkt ist die Hilfestellung an Unternehmen, arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken zu reduzieren. Dies ist heute eine wichtige Managementaufgabe. Nachhaltige Erfolge werden nicht durch einmalige Maßnahmen erreicht, sondern durch ein fundiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement.
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