Silke Spiegelburg: Wäre gerne noch mit Feovanova um Gold gesprungen


Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 31.07.2010 // Quelle: TSV Bayer 04

Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona hat die Deutsche Stabhochsprung-Meisterin Silke Spiegelburg vom TSV Bayer 04 Leverkusen hinter der Russin Svetlana Feofanova die Silbermedaille gewonnen. Im Interview spricht die 24-Jährige über ihren Wettkampf und was ihr zur Goldmedaille fehlte.


Herzlichen Glückwunsch zu Silber, Frau Spiegelburg. Wie fällt ihr Fazit aus?

Einerseits bin ich froh dass ich eine Medaille gewonnen habe, es war ja auch irgendwo mein Ziel. Andererseits bin ich gar nicht zufrieden, wie ich heute gesprungen bin. Technisch habe ich uralte Fehler gemacht, die ich seit Jahren nicht mehr gemacht habe. Ich bin schon so oft 4,70 Meter in diesem Jahr gesprungen und wollte das auch heute wieder springen und wäre gerne auch die 4,75 Meter gesprungen. Das muss ja mal endlich klappen. Deswegen ärgert es mich wegen der Höhe. Wenn ich 4,75 Meter gesprungen und Zweite geworden wäre, wäre ich wesentlich glücklicher als jetzt.

Was waren das für Fehler, die Sie gemacht haben?

Ich bin nicht auf den Stab raufgegangen, habe ihn nicht so genutzt und bin von ihm weggesprungen, statt mit ihm zu springen. Das sind uralte Fehler, die ich seit drei Jahren Versuche auszumerzen. Dieses Jahr waren alle Wettkämpfe sehr gut, nur bei dem Wettkampf, bei dem es drauf ankommt, bin ich in das alte Muster zurückgefallen.

Ist es möglich während des Wettkampfes diese Fehler zu korrigieren?

Ich habe es immer wieder versucht zu korrigieren, dieses Sprungbild, aber in einem Wettkampf ist es immer sehr schwer. Leszek [Anm: Leszek Klima, Spiegelburgs Trainer] hat versucht, das Beste daraus zu machen und ich habe alles gegeben, aber irgendwie wollte es nicht so, wie ich wollte.

Sie haben ihren dritten Versuch für 4,75 Meter aufgehoben, obwohl sie über 4,80 Meter hätten springen müssen, um Gold zu gewinnen. Wieso haben sie sich so entschieden?

Ich wollte unbedingt diese 4,75 Meter springen. Ich hatte kurz überlegt doch über 4,80 Meter zu gehen, als Svetlana Feofanova drüber war und ich so lange wegen einem Lauf warten musste. Aber das war mir zu stressig und ich wollte einfach die 4,75 Meter springen. Ich hätte einfach das abrufen sollen, was ich eigentlich kann und das ärgert mich, dass ich das nicht getan habe.

War vor dem Wettkampf eine größere Nervosität bei Ihnen spürbar?

Eigentlich war alles normal. Das Yoga hat auch gut geklappt und ich bin mit viel Freunde in den Wettkampf hineingegangen. Das Einspringen war auch, aber irgendwie bin ich im Laufe des Wettkampfes von Sprung zu Sprung in alte Muster verfallen und wurde immer verkrampfter und nervöser. Obwohl ich das nicht hätte sein müssen. Das verstehe ich selber noch nicht ganz und da muss ich noch einmal drüber nachdenken.

Ärgern Sie sich, wenn sie sehen, dass sie mit 4,75 Meter Feovanova noch einmal unter Druck hätten setzen können?

Ich wäre gerne noch mit Feovanova um Gold mitgesprungen, aber für mich war es im Vorfeld wichtig, das abzurufen, was ich kann. 4,70 Meter springen und dann 4,75 Meter angreifen und wenn es noch rund läuft über 4,80 Meter. Ich war einfach zu verkrampft heute.

Das Gespräch führte Peter Bock.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Sport
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