Serie von Einbruchs- und Raubdelikten geklärt


Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 23.02.2010 // Quelle: Polizei

Die Polizei Köln hat eine Serie von Raubüberfällen und Einbrüchen in Leverkusen geklärt, die im November 2008 ihren Anfang genommen hatte.
Der Ermittlungsgruppe (EG) "Grimm" gelang es, sieben Tatverdächtige im Alter von 17 bis 22 Jahren zu identifizieren. Die Kriminalisten wiesen ihnen mehr als 50 spektakuläre Einbrüche und 10 schwere Raubdelikte in ihrem nahen Wohnumfeld nach.
Ab Herbst 2009 stellte die Polizei Köln eine Zunahme von Einbrüchen und Überfällen in Leverkusen fest.

"Die Tatbegehungen und die Spurenlage ähnelten sich sehr, so dass es sich um eine Tätergruppe handeln musste", so der Leiter der EG "Grimm", Kriminalhauptkommissar Rainer Simpich.

Umfangreiche Ermittlungen lenkten die Ermittler auf eine siebenköpfige Gruppe.
Auf deren Konto gehen Einbrüche in Kindertagesstätten, Bürogebäude und Vereinsheime; darüber hinaus Raubüberfälle auf Tankstellen und Einzelhändler, sowie eine Bank.

Inspiriert durch Fernseh- und Kinofilme, plante die Gruppe ihre Taten bis ins kleinste Detail. Dabei nutzten sie auch Informationen, die sie sich von tatbeteiligten Mitarbeitern zutragen ließen. Diese machten während der Arbeit Videoaufnahmen von Sicherheitssystemen und Tresoren und informierten ihre Komplizen über besonders hohe Beuteerwartungen.

Auch die Fahndungsmaßnahmen der Polizei planten die Täter ein.
Gezielt wurden Behördenfunkgeräte sowie die dazugehörigen Ladestationen entwendet. Dieses Equipment nutzten sie bei ihren weiteren Straftaten, um sich über das Vorgehen der Polizei zu informieren.
Während ein Teil der Heranwachsenden die Einbrüche beging, "dirigierte" sie ein Komplize an den polizeilichen Fahndungsmaßnahmen "vorbei".
So gelang es ihnen sogar in einem Fall, sich der Sichtung durch einen Polizeihubschrauber und den suchenden Polizeihunden zu entziehen.

Bei den Ermittlungen wurde die hohe kriminelle Energie der Tätergruppe deutlich: Im März 2009 hoben sie zum Beispiel für einen Raubüberfall auf einen Baumarkt in Leverkusen einige Tage vor der Tat ein Erddepot auf einem Sportplatz in Tatortnähe aus. Hier verstauten sie Sportbekleidung.
Während zwei Täter einen Baumarkt überfielen, kickte ihr Komplize bereits auf dem Bolzplatz.
Unmittelbar nach dem Überfall fuhr das Duo zu dem Sportplatz und wechselte die Tatkleidung gegen Fußballtrikots. Während die Polizei fahndete, lagen Tatkleidung und Beute im Erddepot versteckt; die zwei Räuber spielten mit dem 22-jährigen Komplizen völlig unbeeindruckt Fußball. Erst in der Nacht holten sie ihre Beute aus dem Versteck.

Sie erlangten bei ihren "Touren" Diebesgut im Wert von mehreren 10.000 Euro.

Am Dienstagmorgen (23. Februar) setzte die Kriminalpolizei Köln dem kriminellen Treiben ein Ende. Sie durchsuchte insgesamt fünf Wohnanschriften in Leverkusen und Langenfeld.

Es wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. In zwei Wohnungen fanden die Beamten unter anderem eingeschaltete Funkgeräte mit den dazugehörigen Ladestationen, weiteres Diebesgut und Waffen.

Die fünf Männer und eine Frau (22) wurden erkennungsdienstlich behandelt.

Die bisher polizeilich nicht einschlägig in Erscheinung Getretenen müssen sich nun in einem Strafverfahren wegen schweren Raubes und schweren Einbruchsdiebstahls verantworten.
Der siebte Mittäter sitzt bereits seit Ende Januar 2010 wegen schweren Raubes in Haft.

Aufgrund der aufgefundenen Beweismittel, gehen die Kriminalisten davon aus, dass die Tätergruppe auch für weitere Straftaten in Betracht kommt. Die Ermittlungen dauern weiter an.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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