"Drehscheiben" sollen Jugend im Karneval schützen

Gemeinschaftsaktion von Polizei und Stadt

Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 28.01.2008 // Quelle: Polizei

Zeitgleich stellten heute die Verantwortlichen der Polizei Köln und der Städte Leverkusen und Köln ihre Gemeinschaftsaktion "Drehscheibe Jugendschutz" vor, mit der kurz vor Beginn des Straßenkarnevals auf die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes zur Abgabe von Alkohol und Tabak hingewiesen wird. In Leverkusen trafen sich Udo Adämmer, Leiter des Bezirks- und Schwerpunktdienstes bei der Polizeiinspektion Leverkusen, Oberbürgermeister Ernst Küchler, Jugenddezernent Marc Adomat sowie Ingrid Baare und Klaus Eitner von der Stadtverwaltung Leverkusen im Kiosk von Ersan Koek in der Goethestraße in Opladen, um die Aktion zu erläutern:

Am 31. Januar steht mit Weiberfastnacht die Eröffnung des Straßenkarnevals an. Eine für viele Menschen wundervolle Gelegenheit ausgelassen friedlich miteinander zu feiern und den Alltag ein wenig Alltag sein zu lassen. Alljährlich lernen insbesondere Rettungsdienste, Ärzte, Klinikpersonal, Feuerwehr und Polizei aber auch die wenig schöne Kehrseite kennen.

Jugendliche und Kinder, die sich bis zur Besinnungslosigkeit oder Lebensgefahr betrunken haben oder aber unter der mit dem erheblichen Alkoholgenuss einher gehenden Hemmungslosigkeit Straftaten, in der Regel Körperverletzungsdelikte oder Sachbeschädigungen, begehen. Immer noch ist es jungen Menschen sehr einfach möglich, Alkohol zu erwerben.

Das Jugendschutzgesetz verbietet die Abgabe von branntweinhaltigen Getränken, dazu zählen auch die so genannten „Alcopops“, an unter 18-jährige und die Abgabe anderer alkoholischer Getränke, wie z.B. Bier, Wein und Sekt, an Jugendliche unter 16 Jahren.

Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet. Oft sind die Inhaber oder Beschäftigten entsprechender Verkaufsstellen (z.B. Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen oder Kioske) nicht ausreichend über diese Bestimmungen informiert, oder aber in der Verkaufssituation überfordert auf die Schnelle das Alter des Jugendlichen anhand des zur Einsicht einzufordernden Ausweises zu kontrollieren.

Der Stress an den Kassen führt häufig zu Situationen, in denen das Personal das Geburtsdatum zwar sieht, sich das Alter aber nicht bewusst macht - “Wenn mir einer den Ausweis hin hält, dann wird schon alles in Ordnung sein.“
Mit der „Drehscheibe Jugendschutz“, einem sehr einfachen Instrument, verfolgen die Städte Leverkusen und Köln in einer gemeinsame Kampagne mit dem Polizeipräsidium Köln das Ziel, das Thema Jugendschutz bei denen, deren Tagesgeschäft der Verkauf von Alkoholika und Tabak ist, gegenwärtig zu machen und sie bei der Altersberechnung und den damit verbundenen Abgaberegelungen zu unterstützen.

Das Anbringen dieser Scheiben im Kassenbereich soll den Verkäufer jederzeit an die Altersbeschränkungen erinnern, die Kontrolle fördern und vereinfachen.

Ab heute werden in Köln 2000 und in Leverkusen 500 dieser Scheiben durch Mitarbeiter der Städte und die Polizeibeamten des PP Köln kostenlos, verbunden mit einem aufklärenden Gespräch, an die Verkaufsstellen verteilt.

Zusätzlich: „Survival-Packs“ und Plakataktion an Schulen
Flankiert wird die „Drehscheibe“ in Leverkusen noch durch zwei weitere Maßnahmen, die im Fachbereich Kinder und Jugend von Gisela Steinbach und Ingrid Baare begleitet werden: An neun Leverkusener Schulen und im Jugendhaus Rheindorf werden unter dem Motto „Feiern ohne Reihern“ insgesamt 1. 170 „Survival packs“ verteilt. Inhalt: Kotztüte, Traubenzucker, Kondom und eine Visitenkarte des federführenden „Arbeitskreis Suchtvorbeugung“. Außerdem werden an Leverkusener Schulen 400 Plakate für nüchternes Feiern aufgehängt


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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