Auszeichnung der Bayer-Stiftung für "Wissenschaft & Bildung": Otto-Bayer-Preis 2008 geht an Prof. Dr. Thomas Carell

Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München wird für Arbeiten auf dem Gebiet der DNA-Reparatur geehrt

Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 22.11.2007 // Quelle: Bayer

Der Preisträger des "Otto-Bayer-Preises 2008" steht fest: Kuratorium und Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation haben Prof. Dr. Thomas Carell die hochdotierte Auszeichnung zuerkannt. Der 41-jährige Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München erhält den Otto-Bayer-Preis 2008 für seine Arbeiten zum Verständnis der Entstehung von Schäden an der DNA (Desoxyribonukleinsäure = Träger der Erbinformation) vor allem durch UV-Licht und der DNA-Reparatur-Prozesse, welche Mutagene, spontane Krebsentstehung und Alterungsprozesse verhindern können. Der Otto-Bayer-Preis gilt als eine der angesehensten und begehrtesten Ehrungen für Naturwissenschaftler in Deutschland.

Die von der Bayer AG im Jahr 2007 ins Leben gerufene "Bayer Science & Education Foundation" verfolgt als vorrangige Ziele die Ehrung herausragender Forschungsleistungen, die Förderung wissenschaftlicher Talente und die Unterstützung bedeutender, naturwissenschaftlicher Schulprojekte. Im inhaltlichen Fokus der Fördertätigkeiten stehen die Naturwissenschaften und die Medizin. Herausragende Forschungsleistungen honoriert die Stiftung im jährlichen Wechsel mit dem Otto-Bayer-Preis und dem Familie-Hansen-Preis, die beide mit jeweils 50.000 Euro dotiert sind.

"Mit der Bayer Science & Education Foundation wollen wir die Forschung fördern und Exzellenz stärken, insbesondere auch in Deutschland", sagt Dr. Wolfgang Plischke, für Innovation, Technologie und Umwelt verantwortliches Vorstandsmitglied der Bayer AG und Vorstand der Stiftung. "Die Erkenntnisse, die Prof. Carell in den vergangen Jahren über Schäden am Erbgut und ihre Reparatur gefunden hat, haben das Potenzial, als Grundlage für neue Therapieansätze - beispielsweise in der Krebsforschung - zu dienen. Die Förderung von Spitzenwissenschaftlern und -forschung ist eine lohnende Investition in die Zukunft - auch in die der Industrie."

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Generalsekretär des Europäischen Forschungsrates und Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, erklärt: "Die DNA-Schädenerkennung und -Reparatur ist einer der wirklich zentralen Prozesse der Biologie und ein dementsprechend bedeutender Ansatzpunkt für die Forschung in Biologie und Chemie. Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet sowie deren enormen Zukunftspotenzials verdient Prof. Carell diese renommierte Auszeichnung in ganz besonderem Maße."

Prof. Dr. Thomas Carell wurde in der Organischen Chemie 1993 bei Professor Heinz A. Staab in Heidelberg am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung über die Rolle von Porphyrinen bei Primärprozessen der Photosynthese promoviert. Danach folgte ein Post-Doc-Aufenthalt am Massachusetts Institute of Technology bei Prof. Dr. Julius Rebek mit Arbeiten auf dem Gebiet der kombinatorischen Chemie. Er ging von dort an die ETH Zürich, wo er begann, sich auf die DNA-Forschung zu konzentrieren, und habilitierte sich 1999 bereits im Alter von 33 Jahren. Er erhielt kurz danach einen Ruf auf ein Ordinariat an der Universität Marburg, von dort wechselte er 2004 an die Ludwig-Maximilians-Universität in München auf den Lehrstuhl für Organische Chemie I. Im Jahr 2004 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Fortschritte in der Grundlagenforschung und der industriellen Forschung sind das Zukunftskapital des Standorts Deutschland. Für das Erfinder-Unternehmen Bayer spielt die Forschung eine zentrale Rolle: Der Konzern verfügt über das größte Forschungsbudget in der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie. Finanzielle Mittel und höchste fachliche Qualifikation reichen jedoch nicht aus, um dauerhaft den technologischen Fortschritt zu sichern. Die Kenntnis, die Akzeptanz und der verantwortungsbewusste Umgang mit Zukunftstechnologien wie Gentechnik und Nanotechnologie sind zentrale gesellschaftliche Rahmenbedingungen, zu denen die Bayer AG auch über ihre Stiftungen und die Vergabe dieses Preises beitragen will.

Mit dem Otto-Bayer-Preis werden Wissenschaftler geehrt, die wegweisende Forschungsbeiträge auf innovativen Gebieten der Chemie und Biochemie geleistet haben. Er wird bereits seit 1984 im Andenken an den Preisstifter und Erfinder der Polyurethan-Chemie, Prof. Dr. Otto Bayer, verliehen. Der 1982 verstorbene ehemalige Forschungsleiter der Bayer AG (nicht verwandt mit dem Firmengründer) förderte einen intensiven Kontakt zu den Hochschulen und unterstützte die universitäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die feierliche Verleihung des Otto-Bayer-Preises 2008 durch den Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG, Werner Wenning, findet am 29. Januar 2008 in Berlin statt.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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