Holländische Rollerdiebe gleich mehrfach festgenommen


Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 27.06.2007 // Quelle: Polizei

An Dreistigkeit offenbar kaum mehr zu überbieten sind einige der in Köln fast schon sprichwörtlichen Rollerdiebe aus dem niederländischen Utrecht.

Am Dienstagnachmittag (26. Juni) hatte um 15.25 Uhr ein aufmerksamer Leverkusener (55) die Polizei alarmiert: "An der Philipp-Ott-Straße versucht gerade ein südländisch aussehender Jugendlicher, einen Motorroller zu knacken!" Als der mit einem dunklen Kapuzenshirt bekleidete Verdächtige jedoch auf den Zeugen aufmerksam wurde, flüchtete er zu Fuß über die Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Innenstadt.

Nachdem der zunächst verhinderte Straftäter sich außer Sichtweite wähnte, kehrte er allerdings zur Tatörtlichkeit zurück. Den herbeigeeilten Polizisten fiel der junge Mann auf, als er sich zusammen mit zwei ebenfalls nordafrikanisch wirkenden Jugendlichen für die Tatortaufnahme interessierte. Von einem gegenüberliegenden Kiosk aus beobachteten die Verdächtigen die Beamten. Offenbar aus Tarnungsgründen hatte der Hauptverdächtige zwischenzeitlich eine olivgrüne Weste über sein Kapuzenshirt gestreift.

Verdächtig war das Trio nicht nur aufgrund der genauen Täterbeschreibung des Zeugen. Im letzten Jahr gab es zudem im Bereich der Bayerparkplätze in Wiesdorf eine Serie von Rollerdiebstählen. Diese Taten konnten einer aus Utrecht angereisten Tätergruppe mit marokkanischer Herkunft zugeordnet werden.

Folgerichtig wurden die drei Personen überprüft. Und siehe da: Der nunmehr mit Weste und schwarzem Kapuzenshirt Bekleidete (15) trägt darunter ein weiteres, weißes Kapuzenshirt. Hierunter wiederum hatte der Jugendliche - zusätzlich zu seinem Unterhemd - zwei T-Shirts übereinander angezogen. Unter seiner Jeanshose trug er zudem eine rote Jogginghose.

Der 15-Jährige wurde zusammen mit seinen beiden 16-jährigen Begleitern zur Wache Wiesdorf gebracht. Bei der Durchsuchung der Festgenommenen wird Aufbruchswerkzeug sichergestellt.

Bei einem der 16-jährigen fanden die Beamten zudem ein Mobiltelefon. Dieses zeigte als Bildschirmschoner eine männliche Person auf einem Roller. Die Überprüfung des deutlich erkennbaren Kennzeichens ergab, dass dieses Zweirad erst im Mai in Köln gestohlen wurde.
Auch dieser Jugendliche trug unter seiner Jeans zusätzlich eine Jogginghose.

Aufgrund des Fehlens von Haftgründen wurde das Trio nach der Vernehmung entlassen und zum Wiesdorfer Bahnhof [gemeint ist Bahnhof Mitte] gefahren. Dort stiegen die Niederländer gegen 19.00 Uhr unter Aufsicht der Polizisten in die S-Bahn in Richtung Düsseldorf.

Die bange Hoffnung der Ordnungshüter, dass sich das Trio nunmehr unverrichteter Dinge wieder in die Niederlande begeben würde, erwies sich jedoch noch im Laufe der Nacht als unrealistisch.

Gegen 01.00 Uhr stellten Beamte der Bundespolizei Elten auf der Autobahn A 3 Fahrtrichtung Niederlande zwei Rollerfahrer mit Leverkusener und Bergisch-Gladbacher Kennzeichen fest.

Als die Polizisten Anhaltezeichen gaben, versuchten die Verdächtigen, zu flüchten. Einer der beiden wendete auf der Autobahn und raste in die entgegengesetzte Richtung cirka zwei Kilometer zurück.
Dieser - Gladbacher - Roller wurde im Rahmen der Fahndung noch mit laufendem Motor auf dem Standstreifen aufgefunden, der Fahrer ist flüchtig. Das Zündschloß war gewaltsam geöffnet. Im Helmablagefach fanden sich Unterlagen, aus denen die Personalien eines der in Leverkusen Festgenommenen hervorgingen.

Der Fahrer des Leverkusener Rollers, dessen Zündschloß ebenfalls herausgerissen worden war, konnte jedoch gestoppt und festgenommen werden. Es handelte sich um den 16-Jährigen, auf dessen Handy das verräterische Foto gespeichert war. Dieser wiederum Festgenommene ist auch in den Niederlanden wegen einer Vielzahl einschlägiger Delikte hinreichend bekannt.

Auch in diesem Falle wurde der 16-Jährige jedoch in Ermangelung von Haftgründen nach seiner Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wiederum entlassen.
Um einen weiteren Zwischenaufenthalt zu unterbinden, wurde der notorische Rollerdieb nun allerdings den niederländischen Behörden übergeben


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