Verleihung der Otto-Bayer-Medaille

Bayer zeichnet herausragende Forscher des Konzerns aus
Vorstandsvorsitzender Wenning: "Spitzenforschung ist Basis für die Innovationskraft des Erfinder-Unternehmens"

Archivmeldung aus dem Jahr 2006
Veröffentlicht: 13.03.2006 // Quelle: Bayer


Dr. Udo Oels (Bildmitte), im Bayervorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt, im Kreise der diesjährigen Preisträger der Otto-Bayer-Medaille.
29 Wissenschaftler des Bayer-Konzerns sind für ihre exzellenten Leistungen in sieben Forschungsprojekten mit der Otto-Bayer Medaille ausgezeichnet worden. Der von der gleichnamigen Stiftung zum 18. Mal vergebene Preis prämiert in diesem Jahr Innovationen, die in neue Produkte überführt worden sind oder die Produktion optimieren, wie auch Neuentwicklungen für zukünftige Märkte. Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning und Dr. Udo Oels, im Bayer-Vorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt, überreichten den Preisträgern die mit jeweils 3.000-5.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen eines Innovationsforums am 10. März 2006 in Leverkusen.

"Alle ausgezeichneten Leistungen sind Beispiele für das Spitzen-Niveau der Bayer-Forschung", sagte Wenning. "Unsere Innovationskraft als Erfinder-Unternehmen beruht wesentlich auf der Kreativität und Beharrlichkeit unserer Forscher". Die Verleihung der Otto-Bayer-Medaille dokumentiere den überragenden Stellenwert, den der Konzern der Forschung zukommen lasse. Entsprechend investiere Bayer in diesem Jahr rund 1,9 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung - soviel wie kein anderes Unternehmen der deutschen chemisch-pharmazeutischen Industrie. "Wir konzentrieren uns nach unserer Neuausrichtung mehr denn je auf Innovation und Wachstum und sehen uns durch viel versprechende Forschungsergebnisse auf diesem Kurs bestätigt", so Wenning weiter.

Aus allen drei Teilkonzernen Bayer HealthCare, Bayer CropScience und Bayer MaterialScience sowie aus der Servicegesellschaft Bayer Technology Services wurden Forschungsarbeiten ausgezeichnet, was die Breite der Bayer-Forschungslandschaft ausdrückt. "Die Verleihung der Otto-Bayer-Medaille hat weit mehr als nur einen symbolischen Charakter. Sie ist Bestandteil unserer Firmen- und Forschungskultur, die Kreativität und Innovationen fördert, Leistung unterstützt und Erfolge belohnt", sagte Oels. Das für die Forschung verantwortliche Vorstandsmitglied freute sich insbesondere darüber, "neben Einzelpersonen auch Teams auszeichnen zu können, die auf interdisziplinären Gebieten besondere Erfolge erzielt haben und damit die spezifischen Bayer-Stärken unterstreichen."

Die Preisträger der Otto-Bayer-Medaille 2006:

- Dr. Jacqueline Applegate, Dr. Stefan Dutzmann, Dr. Gerd Hänßler, Dr. Manfred Jautelat, Dr. Klaus Stenzel und Dr. Ralf Tiemann, alle Bayer CropScience, Deutschland, für die Entwicklung des neuen Fungizids Prothioconazole. Das Pflanzenschutzmittel zeigt exzellente Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum von Krankheiten in verschiedenen Pflanzenkulturen und ist bestens geeignet für die Saatgutbehandlung.
Prothioconazole wurde 2004 erfolgreich in mehreren Ländern Europas unter dem Namen Proline® in den Markt eingeführt. Die ersten Verkäufe übertrafen die Erwartungen, so dass dem Wirkstoff eine erfolgreiche Zukunft vorausgesagt wird.

- Dr. Hieronim Polewicz, Bayer CropScience, Kanada, für ein neues Raps-Hybridzuchtprogramm, aus dem eine Reihe von überlegenen InVigor® Hybridsorten für den kanadischen und US-amerikanischen Markt erwachsen sind. InVigor® Raps-Hybridsorten, in denen die patentgeschützten Bayer-Technologien SeedLink® zur Hybridisierung und LibertyLink® zur Herbizidtoleranz eingesetzt werden, kamen 1997 auf den Markt. Dank des innovativen Zuchtprogramms setzt Bayer neue Maßstäbe im Markt für Rapssaatgut und ist führend in Nordamerika, speziell in Kanada.

- Peter Jepson, Dr. Prabhat Kumar und Gary A. Rozak, alle H.C. Starck, USA, für ein Verfahren zur Herstellung dünner Filme aus anorganischem Material, die unter anderem in Flachbildschirmen oder in Schaltkreisen als Diffusionsbarriereschicht zwischen Siliziumchip und Kupfer-Leitbahnen verwendet werden. Auf der Grundlage einer Hightech-Plattform entwickelte das Forscherteam eine Methode zur Gewinnung von speziellen Metallen für solche Filme, die sich durch hohe Reinheit, Homogenität und weitere vom Markt gewünschte Eigenschaften auszeichnen. Die Umsätze von H.C. Starck haben sich auf diesem Gebiet in den vergangenen fünf Jahren erheblich erhöht und für die kommenden drei Jahre wird ein weiteres Wachstum erwartet.

- Dr. Stefan Groth, Dr. Harald Mertes, Dr. Frank Richter und Dr. Jörg Schmitz, alle Bayer MaterialScience, Deutschland, für die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Polyurethanen (Polyisocyanate) mit geringer Zähflüssigkeit (Viskosität). Die neuen Lackrohstoffe haben den Stand der Technik revolutioniert und verfügen über wesentliche Vorteile bei lichtechten Lackanwendungen gegenüber den am Markt etablierten Systemen.
Die vermehrt nachgefragten neuen Polyisocyanate werden aufgrund der systemimmanenten Reduktion der Viskosität bei ansonsten unverändertem Eigenschaftsprofil vorrangig für lösemittelarme und wässrige Lacke eingesetzt.

- Dr. Ricarda Leiberich, Bayer Technology Services, Dr. Jürgen Meyn und Dr. Johann Rechner, beide Bayer MaterialScience, Dr. Johann Seeba, ehemals Bayer Technology Services und jetzt Bayer CropScience, sowie Ricardo Serra, Bayer MaterialScience, alle Deutschland, für die Erfindung einer neuen Messtechnik zur Aufklärung sehr komplexer und schnell ablaufender Reaktionen. Erstmals können dadurch chemische Prozesse von Gasen und Flüssigkeiten im 25-Millisekundentakt verfolgt werden. So sind Haupt- und Nebenproduktbildungen aufklärbar und können in Reaktionsmodellen quantitativ abgebildet werden.
Die neuen Erkenntnisse tragen erheblich zur Wirtschaftlichkeit der Kunststoff-Produktion bei und bilden eine wichtige Grundlage für die Planung neuer Anlagen. Zum Beispiel wird jetzt anstelle von teuren Kältesystemen für die Diphenylcarbonat-Anlage am chinesischen Standort Caojing kostengünstiges Kühlwasser eingesetzt.

- Dr. Robert G. Arther, Dr. Josef Heine, Dr. Andrea Hentges und Dr. Kirkor Sirinyan, alle Bayer HealthCare, Deutschland und USA, für die neue Formulierung des multifunktionellen Veterinärprodukts Advocate®, eine Pionierleistung in der Tiergesundheit. Der Wirkstoff Imidacloprid verteilt sich effizient auf den ganzen Körper des Tieres und beseitigt die Flöhe im Fell. Gleichzeitig gibt die hoch innovative Formulierung den zweiten Wirkstoff, Moxidectin, in den Körper ab. Nach dem Durchdringen der Haut wird Moxidectin über den Blutkreislauf verteilt und bekämpft innere Parasiten wie Herzwurm, Rundwürmer und Peitschenwürmer. Die Wirksamkeit von Moxidectin bei monatlicher Anwendung liefert erstmalig einen Schutz gegen Rund- und Hakenwurminfektionen bei Hunden und Katzen.

- Dr. Emanuel Lohrmann, Dr. Frank Misselwitz, Dr. Elisabeth Perzborn, Dr. Susanne Röhrig und Dr. Klaus Wehling, alle Bayer HealthCare, Deutschland, sowie Dr. Alexander Straub, jetzt Bayer CropScience, Deutschland, für die Erfindung und Entwicklung des direkt wirkenden Faktor-Xa-Inhibitors BAY 59-7939, eines neuartigen Wirkstoffs zur Behandlung und Prophylaxe von thromboembolischen Erkrankungen. Durch den Einsatz von BAY 59-7939 sollen Folgeerscheinungen von Blutgerinnselbildungen wie Lungenembolien, Schlaganfall und Herzinfarkt wirksam unterbunden werden. Die bisherigen Daten zeigen, dass es sich bei der Substanz um einen wirksamen Gerinnungshemmer handelt, der zudem in Tablettenform eingenommen werden kann.

Die Otto-Bayer-Medaille wird seit 1984 regelmäßig von der Otto-Bayer-Stiftung im Andenken an den 1982 verstorbenen Erfinder der Polyurethan-Chemie und ehemaligen Forschungsleiter der Bayer AG, Prof. Dr. Otto Bayer (nicht verwandt mit dem Firmengründer), an herausragende Forscher des Unternehmens verliehen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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