U23-EM: Suthe, Molitor und Wieser machen Medaillensatz komplett


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 17.07.2005 // Quelle: TSV Bayer 04

Schon vor der letzten Entscheidung mit Leverkusener Beteiligung haben die Bayer-04-Athleten bei den U23-Europameisterschaften in Erfurt einen Medaillensatz komplett gemacht. Am Samstag feierten die beiden Speerwerferinnen Annika Suthe (57,72 m) und Katharina Molitor (57,01 m) einen Doppelsieg, Sprinter Stefan Wieser holte in 10,32 Sekunden (2,4 m/sec Rückenwind) überraschend 100-Meter-Bronze. Allerdings stürzte der Schützling von Axel Berndt im Ziel so schwer, dass er einen Bänderriss in der Schulter erlitt und bei der 4x100-Meter-Staffel am Sonntag nicht mehr dabei sein kann.

„Ich bin auf Bahn zwei gelaufen und schaute nach rechts, um zu sehen, wo ich bin. Dabei habe ich dann immer mehr Vorlage bekommen und bin gestürzt. Beim Versuch, mich noch über die Schulter abzurollen, ist die Verletzung dann passiert“, berichtete Wieser von seinem Missgeschick, dass ihm aber nur kurzzeitig die gute Laune vermiesen konnte: „Das war insgesamt ein super Rennen. Den Start hatte ich noch verpennt, doch hinten raus war ich so stark wie nie zuvor. Ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit der Staffel wäre am Sonntag noch eine Medaille in einer anderen Farbe drin gewesen. Der dritte Platz im Einzel ist aber super. Der war von mir nicht wirklich zu erwarten.“

Nur den beiden Franzosen Oudere Kankarafou (10,26) und Eddy de Lepine (10,30) musste sich der 20-Jährige geschlagen geben. „Ich denke, Stefan hat sein Soll hier sogar ein bisschen überfüllt“, meinte Trainer Berndt. „Er ist unglaublich konzentriert an die Aufgabe gegangen. Man hat gesehen, was für ein Potential in ihm steckt.“ Wiesers Bestleistung unter regulären Bedingungen steht bei 10,40 Sekunden, mit etwas zu viel Rückenwind gelangen ihm in Erfurt 10,32 Sekunden. „Jetzt muss er ein paar Wochen pausieren und dann schauen wir mal, ob in dieser Saison noch einige gute Wettkämpfe möglich sind.“

Aus Frust, dass es über seine Spezialstrecke, die 110 Meter Hürden, Mitte der Saison nicht wunschgemäß lief, war Wieser erst Mitte Juni bei der DLV-Juniorengala in Mannheim auf den flachen Sprint ausgewichen. „Ich kehre aber noch einmal auf die Hürdenstrecke zurück“, betonte der Bundeswehrsoldat nach seinem Erfolg in Erfurt.

Völlig überraschend kam der Bayer-04-Doppelsieg im Speerwurf: „Damit habe ich nicht gerechnet“, bekannte der Leverkusener Wurftrainer Helge Zöllkau, nachdem Annika Suthe, die von ihrem Vater Hubert und Zöllkau gemeinsam betreut wird, sowie Katharina Molitor der Konkurrenz keine Chance gelassen hatten. „Dass Annika 57 Meter werfen kann, wenn ihr Ellbogen hält, war mir klar, aber bei Katharina kam die Weite unerwartet.“ Die 21-Jährige steigerte sich 2005 um mehr als sieben Meter. „Persönliche Bestleistung und Platz zwei, was will ich mehr?“, fragte sie nach dem Wettkampf. „Mein Ziel war, den Endkampf zu erreichen. Als ich gesehen habe, dass die anderen nicht an ihre Bestleistungen heranwerfen, war ich wahnsinnig froh, dass mir so ein guter Wurf gelungen ist. Eine Steigerung von sieben Metern in einem Jahr – das ist schon nicht schlecht, aber vielleicht geht es bald auch noch an die 58 oder 59 Meter.“

Ihre weitesten Versuche lieferten die beiden Bayer-04-Athletinnen im fünften Durchgang ab. Erst setzte sich Molitor mit 57,01 Metern an die Spitze der Konkurrenz, dann konterte die immer noch an einer Ellbogenentzündung im Wurfarm laborierende Suthe mit 57,72: „Für mich war es ein guter Wettkampf, ich konnte mich von Wurf zu Wurf steigern. Trotz meiner Ellbogenprobleme war ich gut vorbereitet und habe heute schmerzfrei werfen können. Für mich war es der erst dritte Wettkampf der Saison und zugleich auch der letzte. Ich kuriere mich jetzt erst einmal richtig aus.“ Im Sommer folgt dann auch der endgültige Umzug nach Leverkusen, wo sie zukünftig zusammen mit der Olympia-Zweiten Steffi Nerius und Katharina Molitor bei Helge Zöllkau trainieren wird.

Die Medaillen von Suthe, Molitor und Wieser waren Nummer sieben, acht und neun für Leverkusener bei U23-Europameisterschaften, die seit 1997 alle zwei Jahre ausgetragen werden. Das zehnte Edelmetall könnte Stabhochspringerin Floé Kühnert am Sonntag gewinnen. Sie zählt im Finale ab 15.15 Uhr zu den Mitfavoritinnen.

Die weiteren Startzeiten der Leverkusener Teilnehmer:

Sonntag, 17. Juli:
15.15 Uhr – Finale Stabhochsprung Frauen (Floé Kühnert)

Den kompletten Zeitplan, die Ergebnisse und viele Infos mehr gibt es unter www.erfurt2005.org.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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