Kunst auf der Landesgartenschau


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 04.05.2005 // Quelle: Landesgartenschau

Die Landesgartenschau Leverkusen 2005 übernimmt die Tradition früherer Landesgartenschauen mit der Präsentation von Künstlern der Region auf dem Gelände. In Leverkusen präsentieren 13 bildende Künstler aus Leverkusen und Umgebung ihre Modelle und Projekte, die eine Findungskommission aus den eingesandten Bewerbungen ausgewählt hatte.

Im Jahr 2005 stellen die Künstler auf dem Gelände zwischen den Flussläufen von Rhein und Dhünn ihre Werke in Leverkusen vor. Das Motto der Ausschreibung hieß "Neuland entdecken", und die Arbeiten sollten in Holz, Metall und Stein ausgeführt werden.

Die Künstler präsentieren sich und ihre Arbeiten in Stein, Naturkunst, Installationen und Naturskulpturen jeweils in 2-Personen/ 3-Personen-Gruppen innerhalb von 14 Tagen auf dem Gartenschaugelände. Je nach bestehender Konzeptidee lassen sie die Besucher am Entstehen ihrer Kunstwerke in verschiedenen Phasen teilhaben und stehen interessierten Besuchern Rede und Antwort.

Direkt hinter dem Spiegelzelt am Antoniusplatz befinden sich die Künstlerwerkstätten. Dort stehen 10 Künstler in der Zeit den Besuchern zur Verfügung bzw. lassen sich "über die Schulter schauen":

Lüder Seedorf 30.04. - 16.05.
Adelheid Kilian 09.05. - 23.05.
Juliane Schulz 23.05. - 04.06.
Benedikt Birckenbach 01.07. - 14.07.
Norbert Pielsticker 11.07. - 25. 07.
Rolf Ahlers 11.07. - 25. 07.
Friedel Engstenberg 25.07. - 07.08.
Odo Rumpf 25.07. - 07.08.
Michael Salge 08.08. - 20.08.
Peter Nettesheim 01.08. - 15.08.

Die entstandenen Kunstwerke bleiben über die gesamte Dauer der Landesgartenschau im Rahmen eines Kunstpfades stehen.

Folgende Künstler und Objekte sind auf der Landesgartenschau vertreten:

Rolf Ahlers
"Abstrakte Figurenobjekte"
Bildhauerische Arbeit, Material: Holz und Bronze
8-10 Figuren, ca. 2,00 m Höhe

Mit Axt und Kettensäge enstanden die figürlichen Skulpturen aus
gegensätzlichen Materialien Holz und Blei. Durch die Verwendung dieser Stoffe entsand ein spannungsgeladener reizvoller Gegensatz; Blei und Holz symbolisieren Widerspruch und Einklang, die gegensätzlichen Gefühle, die seit Beginn der Menschheit in uns kämpfen. Bei der Umsetzung dieser Modelle im traditionellen Bronzeguss zu einer Figur werden sie zu einem Ganzen und verbreiten ein Gefühl der Ruhe und Harmonie.

Richard Bausewein
"Tonkörper"
Lebensgroße Tonfiguren, 10-15 Stück
Bildhauerische Arbeit, Material: Ton

Seine Tonkörper sind aus Ton geformte Büsten und Torsi, deren Oberfläche naturbelassen sind. Richard Bausewein setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit dem Menschenbild unserer Zeit auseinander.

Benedikt Birckenberg
"Johannistrieb"
Bildhauerische Arbeit, Material: Holz wird vor Ort aus dem Baum geschnitten, Höhe 20,00 m
Der Begriff Johannistrieb steht für das zweimalige Austreiben bestimmte Baum- und Strauchsorten. Dieses Thema wird gerade auf einer Landesgartenschau evident, die eine gesicherte Altlast zum Blühen bringt.
Für die Arbeit wurde der 20 Meter lange Stamm einer ca. einhundertjährigen Fichter aus dem Kölner Dünnwald auf dem Gelände der Landesgartenschau aufgestellt, als ob er dort gewachsen wäre. Anschließend wird der Stamm vor Ort zu einem Balken gesägt. Oben auf der Spitze erhält er als Zeichen für sein erneutes Austreiben den Johannistrieb, der den Baum einer Energielinie gleich, von unten bis oben in seiner ganzen Länge durchläuft. Die Skulptur setzt mit ihrer Länge dem fünfjährigen Wachstum der Gartenschau eine hundertjährige Zeitdimension gegenüber.

Friedel Engstenberg
"Rheinpforte"
Bildhauerische Arbeit, Material: Stahl
1,80 m x 2,50 m (b x h)

Die Ideenwelt Friedrich Engstenbergs konzentriert sich auf geometrische Formen, die Skulpturen werden zur Hommage an die Kreisform des Rechtsecks.
Titel wie Signal, Uhr und Keil umreißen das thematische Programm der Eisen- und Stahlskulpturen. Neben den Skulpturen entstehen zahlreiche Kleinplastiken aus extrem schweren materialien wie Eisen und Eisenblechen, die ein Konvolut von abstrakten geometrischen Formen zu Verbündeten machen.

Adelheid Kilian
"Die Erde trägt"
Steinlabyrinth auf Folie
Material: Folien und Rasen
400qm
330 Steine aus einem alten Rheinbett begrenzen den Weg in das Ur-Labyrinth.
In ihm verliert man sich nicht, in ihm findet man sich. Der Weg führt auf dem größtmöglichen Umweg ohne Wahlmöglichkeit ins Zentrum. Dort begegnen wir uns selbst mit all unseren Schattenseiten. Es bedarf des Hinsehens. Mit einem veränderten Blick auf Realität treten wir in die Außenwelt zurück. Die
mächtige Folie im Zentrum ist aus Erdöl hergestellt, das vor Millionen von jahren aus organischen Stoffen, Pflanzen und Kleinssttieren entstand. Im Jahr 2005 n Chr. erlaubt sie uns über der gesicherten Altlast den Genuss einer erlesenen Natur aus zweiter Hand. Auch die Steine erzählen von gigantischen Veränderungen. Ihre Urkraft liegt gewandelt im Labyrinth in
Form von zwei silbrig glänzenden Brocken reinen Siliziums - gewonnen aus feinem Sand, des Bausteins der Microchips und der Solarzellen.
Infos: www.adelheid-kilian.de

Thomas May
"1689 Idris Y. Montagearbeiter"
Material: Grüner Kunststoff, 5,00 m hoch, 40 cm breit
Seoit 2001 lässt der Künstler im internationalen raum unterschiedlichste Personen Grashalme aus Balsa-Holz schnitzen. Jeder Grashalm wird nummeriert und bekommt den Vornamen, den ersten Buchstaben des Nachnamens so wie die Berufsbezeichnung des Schnitzers zugeordnet. Diese Grashalme werden in einer Installation gesammelt. Über Nummern an den Halmen, Listen und Karten zur Ortunmg können jedem einzelnen Halm die gesammelten Daten zugeordnet werden und so Erkenntnisse über dessen Herkunft gewonnen werden. Die Installation sammelt subjektive dreidimensionale Positionen zum Thema Grashalm, ohne objektive Wertungen darüber aufzustellen. Für die Grashalm-Skulptur wurde der Halm mit der Nummer 1689 aus den über 6.580 bisher geschnitzten Halmen ins Monumentale vergrößert.

Peter Nettesheim
"Fünf Fahrradfahrer"
Bildhauerische Arbeit, Material: Holz
Die Holzfiguren solen als mobile Skulpturen wahrgenomen werden. Die Figurengruppe zeigt räumliche Korrespondenzen untereinander, dabei wird der gegensatz zwischen den dargestellten Personen und den technoiden Formen der Fahrradskulpturen hervorgehoben. Die Farbgestaltung nimmt Bezug auf die Farbenvielfalt der Landesgartenschau. Das Thema Fahrradfahrer enthält den Hinweis auf die Nähe zum Radweg in der Rhein- und Dhünnaue.

Norbert Pielsticker
"Menschenzeichen/Wächter"
Bildhauerische Arbeit, Material: Holz
4,00 m Höhe

Die Menschenzeichen sind Figuren, in die sich die Spuren des lebens eingeprägt haben. Die vier meter großen Figuren sind stark abstrahierte figürliche Darstellungen des Menschen, deren Gestalt und Erscheinungsweise altes und kollektives Bewusstsein wecken. Umgeben von einer Aura des Geheimnisses und der Monumentalität wirken sie hier auf der Landesgartenschau wie Wächter, die auf der gesicherten Altlast Dhünnaue Mitte das "Neuland" beschützen und so als Symbol für den Wandel für mehr Lebensqualität stehen.

Odo Rumpf
"Max"
"Die Unschuld eines Kinderwindrades bei der landschafts-ver-staltung von Windparks"
Bildhauerische Arbeit
Ein sich drehendes Kinderwindrad; Überbleibsel eines Spieltages. Farbenfrohe Landmarke grüßt den vorbeistreifenden Verkehr. Oh wären wir doch viele- frei wie die bunten Blumen einer Wildwiese".Phantasien einer Kinderwelt.
Projekt:Feld der Windräder
Infos: www.windraeder.odorumpf.de

Michael Salge
"Windensemble - Köpfe im Dialog"
bewegliche Objekte auf Stangen
Bildhauerische Arbeit, Material: Edelstahl beschichtet
4,00 - 5,00 m Höhe

Dier die Landesgartenschau Leverkusen realisierte der Künstler ein fünf Meter hohes Windobjekt, das als Ensemble aus drei monumentalen Köpfen besteht. Jeder einzelne dieser Köpfe ist ca. zwei bis zweieinhalb meter hoch und wirs auf einem drei Meter hohen masten beweglich gelagert, so dass der Wind als Akteur reale Bewegungen erzeugen kann. Die Köpfe scheinen dadurch - je nach Windlage - sich in einer mehr oder weniger intensiven Kommunikation zu befinden. Der Wind als auslösende Kraft lässt bei einer Figur Haare zu Berge stehen, facht bei einer anderen immer wieder aufs neue den feurigem Atem an, während bei einer weiteren Figur eher bizarre Formen zum Ausdruck kommen. Dem aleatorischen prinzip folgend, entstehen immer wieder neue Figurenkonstellationen, Profil- und Enface-Ansichten wechseln dabei ständig ab.

Lüder Seedorf
"Energie"
Bildhauerische Arbeit, Material: Stahl
4,50 - 3,00 m (h x b)

Dieses Energiebündel symbolisiert die inneren Kräfte des menschen, seine Lebensenergie. Sie treibt ihn an, Neues zu entdecken - gleich einem Wirbelsturm, der Raum für Neues schafft. Durch Energie entsteht Bewegung: Bewegung im Denken, Fühlen und Handeln. Ein neuer Standpunkt schafft neue Einblicke, neue Ideen...Die Farben symbolisieren die vier Elemente. Das Objekt ist aus verzinkten Stahlblechen hergestellt, drehbar gelagert und bemalt.

Lilli Schulz
"Kriege schach-matt"
Figurenensemble aus Stahl im Rapsfeld

Das Schachspiel, entwickelt aus dem Kriegsspiel früherer Jahrhunderte diente der Künstlerin als Symbol gegen den Krieg. Sie stapelt die Figuren in einem imaginären Raum und macht dadurch das Spiel unbenutzbar. Der Betrachter soll dadurch in einen Dialog eintreten, sich mit den Auswirkungen von Kriegen auseinandersetzen. Lilli Schulz möchte, durch die negative, visuelle Beschreibung des Krieges die wichtigen Eigenschaften des Friedens thematisieren. Denn wenn der Wunsch nach Friueden übermächtig ist, hat Gewalt keine Chance mehr.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur,Laga
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