„Europa zeigt Flagge“ - Leverkusener Künstleraktion zum EU-Erweiterungsfest in Düsseldorf

Nordrhein-Westfalen begrüßt die zehn Beitrittsländer zur Europäischen Union mit dem EU-Erweiterungsfest im Rheinpark Düsseldorf am 1. Mai 2004. Der Landesverband NRW der Europa-Union und die Europa-Union Leverkusen sind mit drei Zelten vertreten.

Mit Unterstützung der Herren Dr. Hans Georg Meyer, Vorsitzender der Europa-Union Leverkusen, und Dr. Pantaleon Giakoumis, Geschäftsführer der Europa-Union Landesverband NRW, hat die in Leverkusen ansässige Künstlerin Ellen Loh-Bachmann/Eloba das „Kunstzelt der Europa-Union“ entwickelt. Hier wird eine Auswahl an Gemälden, Objekten und Fotos gezeigt, die thematisch im engen Bezug zu den 10 aktuellen Beitrittsländern stehen. Unter dem Motto „Visuelle Gestaltung überwindet Barrieren“ werden vor der Kunstwerks-Kulisse zu den 10 neuen Ländern Kunst-Aktionen mit dem Publikum durchgeführt.
Ziel dieses Projektes ist es, Kunst als Kommunikationsmittel für Europa einzusetzen, kulturelle, körperliche, geistige und sprachliche Barrieren zu überwinden, gemeinsam, miteinander „kunstvoll“ an Europa zu bauen.

Wer das Kunstzelt besucht, wird zum „Europakünstler“ ernannt, kreiert als erstes künstlerisches Werk einen gelben Europastern und befestigt ihn am in Europablau gehüllten Kunstzelt. Die künstlerische Vision: das friedliche, mit Sternen (Ländern) übersäte Europahaus...!

Nach diesem ersten Werk kann man an weiteren Aktionen teilnehmen, zum Beispiel am Europabild. Die Surrealisten nannten es den „verrückten Kadaver“, das Bild, an dem viele beteiligt sind, an dem jeder ein Stückchen anmalt, ohne das vorherige zu kennen. 30 Meter „Unser- Europa“ sollen am Ende der Veranstaltung ausgerollt werden.

Und wer will nicht handgreiflich an der europäischen Händekette teilhaben! Hierbei transferieren die Europakünstler (das Publikum), ihre Hände per Fotogramm auf Bildträger. Sie grüßen Europa und signieren. Das fertige Werk wird an einem Seil befestigt. Elobas Vision: je mehr Hände sich verbinden, je mehr Zelte dieser Europa-Veranstaltung werden über die Händekette erreicht. Bisher kennt niemand diese Idee. Die Inhaber der Zelte werden im Moment des Ankommens der Händekette mit ihrer Anbringung konfrontiert. Damit bestätigen sie, die Europa-Künstler und der Zeltinhaber, auch ungeplant: Verständigung, Gemeinsamkeit macht stark, verbindet!

Dieser künstlerischen Ideen Elobas schließen sich weitere Leverkusener Künstler mit einem ihrer Werke zum Thema an und beteiligen sich an den Aktionen mit dem Publikum: Dr. Werner Pusch, Fotokünstler und stellvertretender Vorsitzender des Vereins zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer e.V. Leverkusen, der die Händeketten-Aktion betreut, zeigt Fotos von Ungarn, Agnes Schmidt-Raff stellt ihr Diptychon vor „Europa steht wie ein Fels“ und Brigitta Buse ihr terrassenförmiges Objekt „Im Club der gelben Sterne“. Malchas Cickisvilli, georgischer Künstler, jetzt in Leverkusen ansässig, ist präsent mit seinem Objekt „Der blaue Europa-Vogel begrüßt die neuen Länder“.

Eloba/Ellen Loh-Bachmann, die Initiatorin des Kunstzeltes und der Aktionen, zeigt das Objekt „Fernsprecher – Hallo, ich verbinde Sie“, eine Figur aus Rollen und Telefonbuch-Seiten, und Ihr Bild „Alles fließt“, die bisherigen 15 Europaländer zum Turm gestapelt, für das ihr der Künstlerpreis 2003 der Europa-Union Leverkusen verliehen wurde. Dieser Preisträger ist künstlerischer Ausgangspunkt für die bildliche Erweiterung der Europäischen Union. Die 10 neuen Länder visualisiert sie auf zehn weiteren Leinwänden mit Gebäuden, Landschaften und Ideen in den jeweiligen Flaggenfarben der neuen Länder der Europäischen Union: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechei, Ungarn, Zypern.