Was haben Leverkusen, Wolfsburg und Ludwigshafen gemeinsam?


Archivmeldung aus dem Jahr 2004
Veröffentlicht: 10.03.2004 // Quelle: Wirtschaftsförderung

Die wirtschaftliche Entwicklung der Städte Leverkusen, Wolfsburg und Ludwigshafen hängt jeweils eng mit einem Weltkonzern zusammen. Um sich darüber auszutauschen, wie die lokale Wirtschaftsförderung mit dominanten Strukturen umgehen kann, trafen sich am Montag in Leverkusen deren Vertreter auf Einladung der WFL Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH.
In Leverkusen ist es die Bayer AG, in Ludwigshafen mit der BASF AG ebenfalls ein Chemie-Riese und in Wolfsburg der VW-Konzern. Letztere hat mit Errichtung der Autostadt und anderen Initiativen in der jüngsten Vergangenheit eine hohe Aufmerksamkeit erzielt. So wurde hier die vermeintliche Schwäche zu einer Stärke gemacht. Wie man die Chancen, die die Dominanz eines großen Arbeitgebers in einer Stadt auch bietet, nutzen kann und welche Mittel der Strukturpolitik die Wirtschaftsförderungen anwenden, diskutierten nun deren Vertreter.
Trotz Standortwettbewerb wollen die Teilnehmer des Treffens voneinander lernen.

Ludwigshafen möchte über das Jahr 2010 hinaus ein führender Chemiestandort in Europa bleiben. So baut Klaus Dilinger, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Ludwigshafen, auf die gezielte Ansiedlung und Förderung von innovativen Unternehmen der Chemie, die Infrastruktur und Produkte der BASF mitnutzen und weiterentwickeln. Zur Verbesserung des Images der chemischen Industrie soll in Ludwigshafen ein „Haus der Chemie“ entstehen, in der Grundlagen und Anwendungen der Chemie für jedermann verständlich präsentiert werden und Vorurteile abgebaut werden sollen.

In Wolfsburg arbeitet Ulrich Jonas, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wolfsburg, an der Verbesserung der weichen Standortfaktoren wie Lebensqualität und Image der Stadt. Mit der Autostadt als zweitgrößter Besucherattraktion Deutschlands ist Wolfsburg ein erster großer Schritt in Richtung Imageverbesserung gelungen. Pro Jahr kommen über 1 Million Besucher in die Autostadt, die auch dem Einzelhandel und der Gastronomie Umsatzzuwächse bescheren. Mit gezielten Attraktivierungsmassnahmen im Einzelhandelsangebot soll der Kaufkraftabfluss gemildert werden. Neben gestalterischen Verbesserungen ist auch ein Designer-Outlet-Center in der Wolfsburger Innenstadt geplant.

Leverkusen setzt aufgrund der verkehrsgünstigen Lage im größten deutschen Ballungsraum unter anderem auf den weiteren Ausbau des Dienstleistungssektors und des Büromarktes. Daher widmet sich die WFL intensiv der Positionierung Leverkusens als verkehrs- und kostengünstige Bürostandortalternative im Rheinland. Christoph Markert, Projektleiter der WFL, stellte die positive Entwicklung des Büromarktes dar. Während dieser in der Vergangenheit durch überwiegend eigengenutzte Immobilien geprägt war, etabliert sich Leverkusen mehr und mehr als Bürostandort für Fremdnutzer. Neben der Vermarktung des Standortes hat die Realisierung themenorientierter Angebotsimmobilien, wie Gesundheitshaus, Tasteone und Bioplex zu einer Profilbildung des Bürostandortes Leverkusen beigetragen. Durch die gezielte Entwicklung von Standorten und die Schaffung eines modernen Büroflächenangebotes ist es gelungen, das vorhandene Nachfragepotential zu erschließen. Dies zeigt nicht zuletzt die Neuansiedlung der M+W Zander Facility Engineering GmbH auf einer Mietfläche von über 3.500m² im Tasteone. Hierfür wurde sogar die Errichtung eines zweiten Bauabschnittes erforderlich, so dass nun insgesamt 6.400 m² voll vermietet sind.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese Zusammenkunft der Beginn eines ständigen Erfahrungsaustausches ist, in den auch Städte mit ähnlichen Strukturen, wie zum Beispiel Ingolstadt, aufgenommen werden sollen. Herr Jonas hat bereits für das nächste Treffen nach Wolfsburg eingeladen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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