Kokainhändlerring zerschlagen


Archivmeldung aus dem Jahr 2003
Veröffentlicht: 25.02.2003 // Quelle: Polizei

Bereits im Juli letzten Jahres wurde die Polizei Leverkusen auf einen heute 28-jährigen türkischen Staatsangehörigen aus Wiesdorf aufmerksam, als dieser versucht hatte, nach einem von ihm verschuldeten Verkehrsunfall zu fliehen - und das mit gutem Grund. Wie nun bewiesen werden konnte war er zur Unfallzeit im Besitz von rund 70 Gramm "Crack" (gefährliche Kokainaufbereitung).
Im Besitz einer Fahrerlaubnis befand er sich dagegen nicht.

Seinerzeit konnte das Rauschgift in unmittelbarer Nähe seines Verstecks gefunden werden, was aber zunächst nicht ausreichte, um ihn in Haft zu nehmen. Hierzu reichten auch nicht die rund 250 Gramm Marihuana aus, die seinerzeit in der Wohnung der Freundin des 28-jährigen sichergestellt werden konnten. Die Kriminalpolizei begann deshalb mit intensiven, verdeckten Ermittlungen und konnte in den folgenden Monaten Erkenntnisse über seine umfangreichen Rauschgiftgeschäfte gewinnen.
Es stellte sich heraus, dass der Wiesdorfer sich teilweise mehrmals wöchentlich nicht geringe Mengen (Einzelmengen bis zu jeweils 100 Gramm) Kokain beschaffte, die er vor allem in Leverkusen und näherer Umgebung gewinnbringend absetzte. Meist wurde das erworbene Rauschgift vor dem Verkauf gestreckt und durch chemische Behandlung und Aufkochen in die gefährliche, sehr schnell süchtig machende Droge "Crack" umgewandelt. Der Dealer verfügte über einen festen "Leverkusener Kundenstamm" von ca. 20 Personen, wobei 5 bis 10 Personen als Unterverteiler bzw. Weiterverkäufer angesehen werden müssen.

Als einer der Hauptlieferanten des 28-jährigen konnten ein in den Niederlanden lebender 25-jähriger Marokkaner ermittelt werden. Dieser brachte die von dem Leverkusener Türken benötigte Ware auf Bestellung bis nach Leverkusen, wo an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet die Übergaben stattfanden. Mit Überwachungs- und Observationsmaßnahmen, die über mehrere Monate andauerten, konnten dem Leverkusener Dealer hunderte Kokainverkaufshandlungen und zahlreiche Beschaffungshandlungen über nicht geringe Mengen Kokain nachgewiesen werden.

Nach erfolgter Überwachung konnte die Leverkusener Polizei bereits am 11.02.2003 einen 47 Jahre alten Langenfelder zusammen mit seiner 44 Jahre alten Ehefrau und einem 20 Jahre alten Niederländer vor ihrer Haustür in Langenfeld festnehmen, als sie mit einer größeren Menge Kokain von einer Reise in die Niederlande zurückkehrten. Das Rauschgift hatte der Langenfelder zuvor bei der Mutter des 20-jährigen Niederländers erworben. Das Rauschgift war ebenfalls für den 28-jährigen Leverkusener bestimmt, der bereits darauf wartete, um es in Leverkusen weiterzuverkaufen.

Nachdem diese Lieferung nun aufgrund des polizeilichen Zugriffs ausblieb, nahm der 28-jährige Kontakt zu seinem marokkanischen Dealer in den Niederlanden auf, um neue Ware zu bestellen. Dieser machte sich am 13.02.2003 auf den Weg nach Leverkusen, um den 28-jährigen entsprechend zu beliefern. Im Leverkusener Stadtgebiet konnte der Marokkaner von der Polizei angetroffen und festgenommen werden. In seinem Auto wurden mehrere Pakete mit nicht geringen Mengen Kokain gefunden und sichergestellt.

Im Anschluss an die Festnahme des Marokkaners konnte auch der 28-jährige Leverkusener am 14.02.03 festgenommen werden.

Wie sich herausstellte, hatte der Marokkaner noch andere Kunden in Leverkusen und Umgebung. Rund 150 Gramm der am 13.02.2003 sichergestellten Menge waren für einen 25 Jahre alten in Leverkusen wohnenden Marokkaner bestimmt. Dessen Festnahme gelang am 18.02.03 in einem Spielclub in Leverkusen- Wiesdorf. Bei ihm konnte noch eine nicht geringe Menge Kokain sichergestellt werden. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass auch der in Leverkusen ansässige Marokkaner schon seit Monaten mit Kokain Handel trieb und nicht das erste Mal von dem aus den Niederlanden kommenden Marokkaner beliefert worden war.

Insgesamt wurden so mehrere hundert Gramm Kokain und 250 Gramm Marihuana sichergestellt und 7 Tatverdächtige festgenommen.

Diese dürften innerhalb der letzten Monate und Jahre für die Einfuhr bzw. den Handel von/mit einer Gesamtmenge Kokain im Kilobereich verantwortlich sein.

Der 28-Jährige Türke aus Leverkusen, der 20 Jahre alte Niederländer, der 25 Jahre alte aus den Niederlanden stammende marokkanische Lieferant und der 25 Jahre alte Leverkusener Marokkaner wurden dem Haftrichter vorgeführt. Gegen sie wurde die Untersuchungshaft angeordnet.

Als besonderen Erfolg ist es ist nach vorläufigem Abschluss der Ermittlungen anzusehen, dass es gelang, gleich zwei Dealer aus den Niederlanden auf deutschem Boden zu fassen und der Justiz zu überführen. Der größte Teil der in Leverkusen konsumierten Drogen stammt aus den Niederlanden. Die auf niederländischer Seite höchst aktiven und relativ frei agierenden Dealer sind von deutscher Seite her nur schwer zu fassen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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