Bereitschaftspflegefamilie für Kinder in schwierigen Situationen gesucht

Anspruchsvolle Tätigkeit

Archivmeldung aus dem Jahr 2001
Veröffentlicht: 06.11.2001 // Quelle: Stadtverwaltung

Der Fachbereich Kinder und Jugend sucht erziehungserfahrene Paare, die vorübergehend ein Kind im Alter bis zu 10 Jahren bei sich zu Hause aufnehmen. Meist sind es Kinder, deren Familien sich in zugespitzten Krisen befinden, die eine Gefahr für die Kinder beinhalten. Aus solchen Gefährdungssituationen müssen Kinder häufig unvorbereitet ihre Familie verlassen. Eine Möglichkeit der Betreuung dieser Kinder stellt die Bereitschaftspflegefamilie dar. Einzelheiten stellte der Fachbereich Kinde rund Jugend am Dienstag, 6. November, im Rahmen eines Pressegesprächs vor.

In Leverkusen sollen 6 Bereitschaftspflegefamilien gewonnen werden, die verlässlich jederzeit (auch nachts und am Wochenende) eine familiäre Unterbringungsmöglichkeit für Leverkusener Kinder in Notsituationen bieten. Das Verweilen eines Kindes soll grundsätzlich kurz sein und soll 6 Monate nicht überschreiten. Während des Aufenthaltes in der Bereitschaftsfamilie wird durch den Fachbereich Kinder und Jugend parallel geklärt, unter welchen Voraussetzungen die Kinder in ihr Elternhaus zurückkehren können.

Bereitschaftseltern müssen sich zunächst oft ohne Information über die Vorgeschichte und Situation des Kindes einfühlsam auf ein fremdes Kind einstellen. Eine langjährige pädagogische Erfahrung ist dabei sicherlich hilfreich. Die Beziehungen in der Familie müssen unbedingt stabil und tragfähig sein. Eine gute Beobachtungsgabe ist erforderlich, um über Entwicklungsstand des aufgenommenen Kindes und seinen erzieherischen Bedarf Erkenntnisse zu gewinnen. Es ist notwendig mit der Herkunftsfamilie zusammenarbeiten und Besuchskontakte zu gewährleisten. Erforderlich ist auch eine emotionale Distanz verfügen, um das Kind wieder loslassen zu können. Ebenfalls erwartet wird aufgrund der tiefen Einblicke in die Problemlagen anderer Familien eine unbedingte Diskretion. Die Bereitschaftsfamilien sollten auch bereit sein, regelmäßig an Schulungen und ggf. Supervision teilzunehmen.

Da die aufzunehmenden Kinder häufig mit großen Defiziten behaftet sind und teils sehr problematische Vorerfahrungen haben, kommen hohe Anforderungen auf die Bereitschaftsfamilien zu. Belastungsfähigkeit ist daher unabdingbar. Bereitschaftseltern zu sein ist eine pädagogische Aufgabe, die die ganze Familie fordert.

Eingefahrene Strukturen werden bei der Aufnahme eines Kindes aus den Fugen geraten, und die Familie muss sich neu ordnen - wirklich kein Kinderspiel.

Bereitschaftsfamilien werden unterstützt vom Fachbereich Kinder und Jugend. Ausführliche Vorbereitungsgespräche und Begleitung während der Betreuung der Kinder, ggf. in Form von Supervision, sollen für die Tätigkeit qualifizieren.

Bereitschaftsfamilien, die sich vertraglich zu einer Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kinder und Jugend verpflichten und ständig bereit sind, ein Kind aufzunehmen, erhalten hierfür ein Bereitschaftshonorar. Bei der Aufnahme eines Kindes wird der Lebensunterhalt des Kindes durch Pflegegeld sichergestellt, darüber hinaus erhalten Bereitschaftsfamilien einen Erziehungsbeitrag.

Ansprechpartner für alle Fragen ist der Fachbereich Kinder und Jugend, Pflegekinderdienst, Düsseldorfer Straße 54 (Leverkusen-Opladen), Telefon: 4 06-51 44/45/46.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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