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Alles ändert sich, natärlich auch Weihnachten. Um vor dem Streß noch einmal richtig abzufeiern, wurde Halloween importiert. Die Christstollen stehen seit Oktober in den Regalen, Weihnachtsmänner verstopfen die Kaufhäuser seit November, Tannenbäume werden fünf Wochen vor dem Fest aufgestellt. Spätestens dann könnte Weihnachten eigentlich stattfinden, aber man muß wohl Rücksicht nehmen auf irgendwelche internationalen Zwänge. Die Adventszeit ist betriebswirtschaftlich gesehen reine Kapitalvernichtung; ein Just-in-Time-Weihnachten, das wär?s. Ein Fall für unseren Bundeskanzler, der ohnehin Imageprobleme hat, während sein Vorgänger sich weitere schafft. Ob Weihnachten zur deutschen Leitkultur gehört, muß bezweifelt werden; typisch deutsch ist jedoch das Wettern der Kirchen gegen den Tanz ums goldene Konsumkalb, als ob das verzweifelte Suchen auf den letzten Drücker nach Geschenken, die wenig kosten und trotzdem was hermachen, eine reine Freude wäre. Nein, Weihnachten ist auch nicht mehr das, was es mal war; ein um so froheres Fest ebenso wie ein glückliches neues Jahr wünschen wir allen unseren Lesern!
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