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Jagd auf den Fuchsbandwurm

Das Bayer-Mittel Praziquantel bremst die Ausbreitung eines für Menschen gefährlichen Parasiten
Erste Behandlungsaktionen in Baden-Württemberg


Jagd auf den Fuchsbandwurm: Sandra Somnitz bereitet Testreihen vor.
Reineke Fuchs hält Einzug in die Städte. Und mit ihm ein Schmarotzer, der für den Menschen sehr gefährlich werden kann: der Fuchsbandwurm. Nach erfolgreichen Freilandtests mit dem Bayer-Wurmmittel Praziquantel hat nun Baden-Württemberg mit ersten Behandlungsaktionen begonnen. Diesem Thema widmet sich ein Beitrag in der soeben erschienen 13. Ausgabe des Bayer-Forschungsmagazins "research".

"Fuchsbandwurm erstmals seit 40 Jahren wieder in Berlin ? Behörden warnen vor ungewaschenem Fallobst, Gemüse und Beeren", berichtete die "Berliner Zeitung" Mitte der 90er-Jahre. Immer häufiger stoßen Amtstierärzte bei der Obduktion toter Füchse auf den nur wenige Millimeter langen Echinococcus multilocularis. Auf der Schwäbischen Alb waren vor 20 Jahren etwa 25 Prozent der Füchse infiziert, heute sind es fast alle. Auch Reineke ist seit einigen Jahren auf Expansionskurs ? vor allem, weil die Tollwut inzwischen dank großflächiger Immunisierungsmaßnahmen die Fuchsbestände nicht mehr dezimiert. Die Zahl der infektiösen Bandwurmeier hat sich so insgesamt auf ein Vielfaches erhöht.

Gelangen die Wurmeier beim Genuss von Beeren oder Salat in den menschlichen Verdauungstrakt, entwickelt sich schätzungsweise in einem von zehn Fällen eine sehr schwere Krankheit: die "alveoläre Echinokokkose". Unter lebenslanger Chemotherapie haben befallene Menschen zwar sehr gute Chancen, am Leben zu bleiben. Sie müssen jedoch jederzeit damit rechnen, dass sich ihr Zustand plötzlich verschlechtert, denn die Medikamente machen das wuchernde Wurmlarvengewebe nicht völlig unschädlich.

Angesichts der brisanten Situation hat die Europäische Kommission im Februar 2001 eine halbe Million Euro bewilligt, um den Kenntnisstand über den Fuchsbandwurm zu optimieren. Als erste Behörde hat nun das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum in Baden-Württemberg eine vorsorgliche Behandlung der Füchse angeordnet. Kernstück der im September 2001 angelaufenen Entwurmung: tiefgekühlte, etwa Streichholzschachtel-große Köder von Bayer, die den bewährten, Bandwurm tötenden Wirkstoff Praziquantel enthalten. Tauen die aus dem Flugzeug abgeworfenen Köder auf, entwickeln sie einen Duft, dem Reineke einfach nicht widerstehen kann. Studien zeigten: Vor der Praziquantel-Kur waren regional 75 Prozent der Füchse mit Echinokokken befallen, danach nur noch 15 Prozent. Inzwischen hat sich der Erfolg der Therapie über Deutschlands Grenzen hinweg herumgesprochen: Zurzeit werden die Köder in der Schweiz und in Japan getestet.

Eine beeindruckende Laufbahn für einen Wirkstoff, der Ende der Siebziger in den Monheimer Bayer-Laboratorien entwickelt wurde und als Bestandteil des Entwurmungsmittels Droncit® für Hunde und Katzen eine steile Karriere gemacht hat.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der gerade erschienenen Ausgabe von "research", die kostenlos angefordert werden kann: Telefon 0214/30-57546, Fax 0214/57547, E-Mail: serviceline@bayer-ag.de

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 12.12.2001
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Letzte Änderungen: 17.12.2001