Stadtplan Leverkusen


Jahr-2000-Umstellung: Leverkusen ist gewappnet


Kein Jahreswechsel wird so bewertet und erwartet, wie der Wechsel von 1999 nach 2000. Obwohl es noch gar nicht der viel zitierte "Wechsel in ein neues Jahrtausend" ist . Dieser Wechsel kommt erst nächstes Jahr von 2000 nach 2001.

Es ist der Wechsel von vier Zahlen auf einmal, der bei vielen Menschen zu einer ängstlichen oder zumindest anderen Einstellung führt, als bei einem normalen Jahreswechsel. Dass in Leverkusen kein Grund zur größeren Besorgnis besteht, machten Oberbürgermeister Paul Hebbel und die Geschäftsführer vom Klinikum Leverkusen, Günter Kempkes, Energieversorgung Leverkusen (EVL), Wolfgang Sobich und Abfallwirtschaftsgesellschaft AWL), Rolf Menzel, am Montag, 22. November, im Rahmem eines Pressegespräches deutlich.

Ein ganz banales Problem führte weltweit zu intensivsten Arbeiten an Computern und "integrierten Systemen". Das ist der Umstand, daß in der Vergangenheit die ersten zwei Stellen des Jahres bei der Programmierung "gespart" wurden und der Computer deswegen folgerichtig die (19)99 für eine größere Zahl hält als die (20)00.

Folgen einer fehlerhaften Interpretation dieser Zahlen davon können falsche Steuerbescheide sein, Einberufungen zur Bundeswehr von Senioren, Mahnungen, weil seit Jahrzehnten nicht mehr gezahlt wurde und ähnliches.

In der gesamten Systemtechnik bedeutet der Wechsel 99 nach 00 möglicherweise "keine Wartung seit Jahrzehnten", damit verbunden die Abschaltung komplexer Anlagen. Oder der Ausfall von Ampeln, weil dort ebenfalls keine Wartung stattfand. Also, Was tun?

Welchen Weg hat Leverkusen eingeschlagen, um dieses Problem zu lösen???

Die Stadt war mit einer noch nie gestellten Aufgabe konfrontiert. Es stellte sich daher die Frage, wie an das Problem heranzugehen sei. Das gewählte Verfahren war dann überall identisch.

Inventarisierung, Bewertung und Priorisierung aller ADV Programme, aller ADV Technik, aller integrierten Systeme in der Verwaltung

Anfragen bei den Herstellern und Lieferanten zur Jahr-2000-Fähigkeit ihrer Produkte

Durchführung von Eigentests (Simulationen)

Installation 2000-fähiger Technik

Vorsorgeplanung, personelle Präsenz städtischer Mitarbeiter und Wartungsfirmen am Jahreswechsel, Reaktionspläne, z. B. bei den Pumpwerken Kanäle, Ampeln, Hausmeister städtische Gebäude und die Dokumentation aller Umstellungsaktivitäten. Investiert wurden aus dem städtischen Haushalt insgesamt rund DM 2,3 Millionen. Weitere zwei Millionen für personellen und technischen Aufwand wurden seitens der städtischen Beteiligungen (AWL, Klinikum, KWS, EVL etc.) aufgewendet.

Wer und was im städtischen Bereich ist betroffen?? Ergebnisse der Inventarisierung:

Betroffen waren u.a. Parkscheinautomaten, Radarmeßanlagen, im Fachbereich Straßenverkehr, Haus- und Bühnentechnik im Forum, Bäder und Eissporthalle im Sportpark, haustechnische Anlagen in den städtischen Gebäuden, in Schulen und Übergangsheimen (Heizungen, Elektroanlagen, Brandmelder etc.), Verkehrsrechner, Ampeln, Pumpwerke , ADV Programme und ADV Technik sowie die Gleitzeitanlage

Diese Schwerpunkte verdeutlichen. daß die gesamte Leistungsbreite der Stadt untersucht werden mußte. Ähnliches gilt auch für die AWL, Klinikum und EVL, die im Anschluss erläutern werden, welche Maßnahmen dort getroffen wurden.

Prävention: Stadtweite Vorsorgeplanung

Unter der Leitung der Feuerwehr- der innerhalb der Stadt erprobten Stelle für Gefahrenabwehr ?ist eine Arbeitsgruppe installiert, die die Jahr-2000-Auswirkungen stadtweit, also nicht nur bezogen auf die Verwaltung, einschätzt, untersucht und Gegenstrategien entwickelt

Ergebnisse sind verstärkte personelle Feuerwehrpräsenz zum Jahreswechsel, Aktivierung zusätzlicher Einsatzfahrzeuge, Bereitschaft für freiwillige Feuerwehr, weil allein schon mit Großfeiern zu rechnen ist und mehr Personen als sonst dieses Fest begehen. Weiterhin werden Maßnahmen mit der Polizei abgesprochen.

Qualitative Bewertung des städtischen Umstellungsverfahrens

Durch die Firma Kienbaum wurde der gesamte Jahr-2000-Umstellungsprozeß, die Inventarisierung, Priorisierung, die Dokumentation, die Simulationen und Vorsorgeplanungen begleitet und bewertet. Im März wurde die Organisation des Umstellungsprozesses von Kienbaum positiv bewertet. Im Juni erfolgte eine erste Bewertung (Sind die Termine eingehalten, ist die Inventarisierung und Bewertung richtig erfolgt, sind die Schritte dokumentiert?) Am 17.09.99 wurde dieser Prozeß zertifiziert, somit abschliessend positiv bewertet. Fazit: Leverkusen ist auf das Jahr-2000 gut vorbereitet.

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 23.11.1999
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Letzte Änderungen: 02.07.2000