Stadtplan Leverkusen


Die Viskosität macht's

Neuer PVC-Haftvermittler noch einfacher zu handhaben


Foto Bei der Herstelung hoch strapazierbare PVC beschichteter Gewebe, müssen reißfeste synthetischen Fasern mehrschichtig mit einer PVC-Paste bestrichen werden. Da PVC auf den glatten Kunstfasern nicht haftet, müssen diese zuvor mit dem Haftvermittler VP SP 51004, der unter die PVC-Paste gemischt wird, behandelt werden
Die Handhabung von Haftvermittlern zwischen PVC und synthetischen Fasern ist nicht immer einfach. Die hohe Viskosität mancher Standardqualitäten kann die Dosierung erschweren; der Umgang mit niedrigviskosen Produkten dagegen wird oft durch deren hohe Lösemittel- bzw. Monomergehalte nicht eben vereinfacht. Experten des Geschäftsbereichs Spezialprodukte der Bayer AG haben nun mit dem lösemittelfreien Einkomponenten-Haftvermittler VP SP 51004 ein neues Produkt auf den Markt gebracht, das aufgrund seiner niedrigen Viskosität sehr leicht zu verarbeiten ist – und sich durch seinen extrem niedrigen Monomergehalt zudem vorteilhaft auf die Arbeitssicherheit und eine gute Umweltbilanz auswirkt.

PVC beschichtete Gewebe finden sich in allen Bereichen des Alltags: Aus ihnen schneidert man LKW-Abdeckplanen, Zelte und ganze Traglufthallen. Sie finden sich in Markisen und Fördergurten, bewähren sich in flexiblen Behältern und bewahren Arbeiter in Form von Schutzbekleidungen vor dem Kontakt mit Chemikalien. Bei der Herstelung der hoch strapazierbaren Beschichtungen, aus denen diese Produkte später konfektioniert werden, müssen reißfeste Gewebe aus synthetischen Fasern mehrschichtig mit einer PVC-Paste bestrichen werden, die anschließend in einem Ofen bei 120 bis 190 Grad Celsius geliert wird. Da PVC auf den glatten Kunstfasern nicht haftet, müssen diese zuvor mit einem Haftvermittler, der unter die PVC-Paste gemischt und in einem Grundstrich auf das Gewebe aufgetragen wird, auf ihre tragende Rolle vorbereitet werden.

Dieser Mischschritt bereitet vielen Beschichtern Kopfzerbrechen, denn Haftvermittler bestehen aus einem hochviskosen Polymer. Es dauert lange, bis aus dem relativ niedrigviskosen PVC-Plastisol und dem zähen Haftvermittler eine homogene Mischung wird. Bei tiefen Temperaturen lassen sich zähflüssige Additive schlecht dosieren, nicht selten bleiben große Restmengen im Gebinde zurück, die dann als Sondermüll entsorgt werden müssen. Niedrigviskose Haftvermittler enthalten dagegen oft Lösemittel sowie unter Umständen hohe Monomeranteile, die unter Gesundheits- und Umweltgesichtspunkten als bedenklich eingestuft werden müssen.

Mit dem Haftvermittler VP SP 51004 ist es Bayer-Chemikern gelungen, die gewünschten Anforderungen "niedriger Monomergehalt" und "niedrige Viskosität" zu vereinen. Das neue Additiv – ein Einkomponenten-Reaktivsystem auf Basis eines TDI/MDI-Polyisocyanurats, das in Mengen von drei bis fünf Prozent zur PVC-Paste dosiert werden muß – kommt ohne Lösemittel aus und glänzt mit einem extrem niedrigen TDI-Monomer-gehalt von unter 0,1 Prozent. Damit ist gewährleistet, daß auch im Gelierschritt nur außerordentlich geringe Mengen dieses Stoffs aus der Beschichtung ausdampfen. Dennoch weist der Haftvermittler eine äußerst geringe Viskosität auf, die mit der von PVC-Plastisolen vergleichbar ist. Das bedeutet, daß das neue System bequem gepumpt, dosiert und auch bei tiefen Temperaturen unter die PVC-Paste gemischt werden kann. Die gute Dosierbarkeit trägt dazu bei, ein hohes Qualitätsniveau konstant aufrecht zu erhalten. Die niedrige Viskosität entschärft außerdem das Restmengenproblem: Die VP SP 51004-Gebinde lassen sich fast vollständig entleeren, ohne dass nennenswerte Rückstände verbleiben. Der neue Haftvermittler ist im Produktionsmaßstab verfügbar.

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Letzte Änderungen: 11.09.2000