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Neuer Test gibt EPO keine Chance

IOC setzt in Sydney auf Dopingkontrolle mit High-Tech-Diagnosesystem von Bayer


Foto Bayer AG Gibt EPO-Doping keine Chance: Bayer-Mitarbeiterin Natalie Schork analysiert Blutproben mit dem Diagnostika-System ADVIA 120. Das Internationale Olympische Commitee hat nun das Bayer-Verfahren in Kombination mit einem Urintest zum Dopingkontroll-Standard bei den Spielen in Sydney erklärt.
Ein einziges Wort genügte, um aus der Tour de France 1999 eine traurige "Tour de Farce" zu machen: EPO-Doping. Es verfestigte sich der Eindruck, dass sich offensichtlich die Mehrzahl der professionellen Pedalritter bis zur Halskrause mit dem Leistungsförderer Erythropoetin voll gepumpt hatte. Schlimmer noch: Da es keine wirklich zuverlässige Methode gab, EPO-Missbrauch mit hundertprozentiger Sicherheit nachzuweisen, schien das Ideal vom "sauberen Sport"– auch bei Olympia 2000 in Sydney – so realistisch wie eine Landung auf dem Mars.

Wohlgemerkt: So schien es. Jetzt aber ist der so lange ersehnte Durchbruch in der EPO-Doping-Bekämpfung geschafft – unter anderem dank Hightech von Bayer Diagnostics haben Schummel-Sportler bei Olympia keine Chance mehr.

Denn: Der Doping-Forscher Dr. Robin Parisotto vom Australian Institute of Sports (AIS) zeigte gerade noch rechzeitig vor den Spielen, dass Blutbildveränderungen durch künstliches EPO mit einem Diagnostika-System von Bayer nachweisbar sind. Parallel schafften französische Forscher den Nachweis synthetischen EPOs per Urintest. Das Internationale Olympische Commitee hat nun beide Tests in Kombination zum Standardverfahren für die Dopingkontrolle erklärt.

Ein Herzstück der Kontrollen ist das Hämatologie-System ADVIA 120 von Bayer. Es wurde ursprünglich entwickelt, um detaillierten Aufschluss über das Blutbild von Erkrankten zu bekommen. "Das Gerät analysiert Form, Menge und Eisengehalt der roten Blutkörperchen und deren unreifer Vorstufen. Es gibt so Auskunft darüber, ob jemand bei der Anzahl der roten Blutkörperchen künstlich nachgeholfen hat. Und dieser Nachweis gelingt im Blut selbst Wochen nach der Manipulation", erklärt Bayer-Experte Dr. Achim Stangl.

Der Hintergrund: Gerade Ausdauer-Athleten brauchen einen sprichwörtlich langen Atem. Reichen Talent oder Training nicht zum Durchbruch in die Weltspitze, hilft manch einer mit der Injektion von genetisch hergestelltem EPO nach, einem ursprünglich körpereigenem Hormon. Dieses wiederum regt die Bildung der roten Blutkörperchen an, die den Sauerstoff im Körper transportieren. Des Dopers Rechnung: Mehr rote Blutkörperchen – mehr Sauerstoff in den Muskeln – mehr Leistung – mehr erschummelte Medaillen...

Eine Milchmädchenrechnung. Denn der dopende Athlet betrügt nicht nur saubere Sportler um ihren Platz auf dem Treppchen, sondern bringt sich selbst in akute Lebensgefahr. "Zu viele rote Blutkörperchen mögen zwar die Beine beflügeln, können aber ganz schnell das Herz lähmen", warnt Stangl. Denn: Wird das Blut zu dickflüssig und beginnt es zu verklumpen, kann das Herz den roten Lebenssaft nicht mehr durch die Adern pumpen – und versagt.

Mit dem ADVIA 120 ist der Sport wohl wieder ein Stück ehrlicher geworden. "Ich finde es sehr gut, dass das Bayer-Gerät einen entscheidenen Beitrag zu sauberen Olympischen Spielen leisten kann", freut sich Bayer-Sportidol Heike Henkel, Hochsprung-Olympiasiegerin von 1992. "Schließlich halten auch zahlreiche Athleten bei Olympia die Bayer-Fahne hoch. Und alle wollen sich in fairen und sauberen Wettkämpfen messen."

So soll es sein, wenn das olympische Feuer über Sydney lodert. Jene, die mit verbotenen Mitteln nach dem Lorbeer greifen wollen, werden sich die Finger verbrennen. Dr. Parisotto sagt's klar und deutlich: "They have no chance" – sie haben keine Chance.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 06.09.2000
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Letzte Änderungen: 07.09.2000