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STAATSOPER KRAKAU IM FORUM MIT "CARMEN"


Die Staatsoper Krakau, die in der Saison 1998/99 im Forum mit ihrer Aufführung von Donizettis "Lucia di Lammermoor" begeisterte, gastiert am Dienstag, 4. April, mit "Carmen", dem Meisterwerk von Georges Bizet. Die musikalische Leitung der Vorstellung, die in der französischen Originalsprache gesungen wird (Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy), hat der mit dem Krakauer Musikleben (Oper und Philharmonie) eng verbundene deutsche Dirigent Roland Bader. In der Inszenierung von Hanna Chojnacka ist die Titelrolle alternativ mit Bozena Zawislak-Dolny und Marta Abako besetzt. Das Bühnenbild und die Kostüme entwarf Liliana Jankowska. Die Aufführung beginnt um 19.30 Uhr; sie dauert (mit einer Pause) ca. 3 Stunden.
Georges Bizet hat den Welterfolg seiner "Carmen", eines der populärsten Werke des Opernrepertoires, nicht erlebt. Er starb im Juni 1875 im Alter von 36 Jahren, drei Monate nach dem Pariser Uraufführungsdebakel der "Carmen", von dem die meisten Kritiker bereits vor der Premiere überzeugt waren. Sie empfanden es als schockierend, daß die 1845 veröffentlichte "Carmen"-Novelle von Prosper Mérimée als Vorlage für eine Oper dienen sollte. Die in einer Fabrik arbeitende Zigeunerin Carmen, die mit ihrer Lebensführung gegen alle Moralgebote der Gesellschaft verstieß, befremdete als Hauptfigur einer Oper viele Zeitgenossen noch mehr als zwei Jahrzehnte zuvor Verdis Edelkurtisane Violetta ("La Traviata"). Bizets neue Oper enthalte "bedenkliche Charaktere und schlüpfrige Situationen" - so oder ähnlich lauteten die Warnungen in der Presse. Aber auch die Musik der "Carmen", von einigen Rezensenten als "mehr sinfonisch als dramatisch" und an "Richard Wagner orientiert" abgelehnt, fand zunächst kaum Zustimmung. Im jedem Fall weckte die skandalumwitterte Oper auch große Neugierde, nicht nur in Paris, sondern auch in Wien, wo "Carmen" noch im Uraufführungsjahr an der Hofoper höchst erfolgreich (den bald einsetzenden internationalen Siegeszug einleitend) herauskam. Freilich nicht in Bizets "opéra comique"-Version (mit gesprochenen Dialogen), sondern als "grand opéra" mit von Ernest Guiraud (unmittelbar nach Bizets Tod) vertonten Rezitativen. In dieser nicht unumstrittenen, aber auch heute noch häufig gespielten Fassung eroberte das ungewöhnlich realistische Werk um eine "Außenseiterin der Gesellschaft" die Opernbühnen in aller Welt, wurde seine Heldin zum Inbegriff der (selbst)zerstörerischen femme fatale, aber auch zum Prototyp einer Frau, die fragwürdige Konventionen ignoriert und ihren Überzeugungen bis zuletzt treu bleibt.

Der Eintrittspreis (4 Preisgruppen) beträgt DM 46,00; DM 42,00; DM 37,00; DM 26,00. Karten sind im Vorverkauf u.a. an der Forum-Kasse - Telefon: 02 14/4 06-41 13 - erhältlich, ferner an der Abendkasse in der Stunde vor Beginn der Vorstellung.

Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen, Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 21.03.2000
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Letzte Änderungen: 21.03.2000